„Wenn ich ein Wort gebrauche,“ sagte Goggelmoggel in recht hochmütigem Ton, „dann heißt es genau, was ich für richtig halte – und nicht mehr und nicht weniger.“ „Es fragt sich nur,“ sagte Alice, „ob man Wörter einfach etwas anderes heißen lassen kann.“ „Es fragt sich nur,“ sagte Goggelmoggel, „wer der Stärkere ist, weiter nichts.“
Lewis Caroll, Alice hinter den Spiegeln
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Ein Beispiel für die Macht hinter dem Wort ist das „Lies!“ im Koran. Dies ist das Gründungswort des Islams, mit dem heute islamische Gruppierungen überall auf der Welt missionieren. Es soll in der ersten Offenbarung, die Mohammed zuteil wurde, enthalten gewesen und in der Sure 96, die als die älteste im Koran gilt, aufgehoben sein. Das Originalwort lautet iqra, und es ist herrschende Meinung sowohl bei islamischen Gelehrten als auch bei westlichen Islamwissenschaftlern, dass es sich hier um den Imperativ des arabischen Wortes qara’a (lesen) handelt.
Diese Auffassung wird gestützt durch die Geschichte aus der Sira, der Lebensgeschichte Mohammeds, nach der er vom Engel Gabriel zum Lesen aufgefordert wurde und zunächst antwortete, er könne nicht lesen. Später, nachdem ihn der Engel mit dem Tuch, auf dem die Schrift stand, gewürgt hatte, sagte Mohammed: „Was soll ich lesen?“ und sprach dann die Worte des Engels nach, die nun in Sure 96 stehen. Diese Geschichte liefert, wie die meisten anderen Geschichten der Tradition, Hintergrund und Situation, in der Mohammed seine Offenbarungen empfing, die asbâb an-nuzul, die Gründe oder Anlässe der Herabsendung. Sure 96 selbst erzählt nichts über die Mittlerfunktion des Engels Gabriel, auch steht dort nicht, dass sie die erste Offenbarung überhaupt enthielte, unter welchen Umständen Mohammed sie empfing oder was genau dabei von wem gesagt wurde.
Ein Gebetsaufruf, kein „Lies“-Befehl
Die Geschichte aus der Tradition ist so eng mit Sure 96 verknüpft, dass die meisten Muslime (und anscheinend auch die meisten Islamwissenschaftler) gar nicht auf die Idee kommen, man könne diese Verknüpfung lösen. Aber man kann natürlich. Man kann sogar noch mehr. Man kann sich das Wort iqra ganz unvoreingenommen von der traditionellen Rahmenerzählung ansehen und zu dem Schluss gelangen, dass es sich hier gar nicht um eine Form des arabischen Wortes qara’a (lesen) handelt. Stattdessen kommt iqra von dem syro-aramäischem Wortes qrâ mit der Bedeutung „anrufen, loben, preisen.“ Der Satz in Sure 96: „Lies im Namen deines Herrn“ heißt somit ursprünglich „Rufe an den Namen deines Herrn“ und stammt aus einem vorislamischen syrisch-christlichen Kontext. Es handelt sich um eine Aufforderung zum Gebet.
Damit hat sich ein Schlüsselbegriff des Islams in Luft aufgelöst. Es gab keinen „Lies“-Befehl. Wenn also heute mit dem Wort „Lies“ in deutschen Fußgängerzonen missioniert wird, dann handelt es sich um eine mit Macht durchgesetzte Wortbedeutung, ganz wie Goggelmoggel sagt. Wenn bestimmte Leute sagen, das Wort heißt so, dann heißt es so. Abweichler haben mit Sanktionen zu rechnen.
So hatte der im Jahre 2014 verstorbene Günter Lüling die Bedeutung „anrufen“ für iqra bereits in seinem Buch „Über den Urkoran“ (1970) freigelegt. Lülings Forschung war dem islamwissenschaftlichen Establishment unwillkommen und kostete ihn die akademische Karriere. Er wurde aus dem Hochschuldienst entlassen und lebte danach in prekären Verhältnissen. Für seine Schriften gründete seine Ehefrau einen Verlag, und Bestellungen nahm er selbst am Telefon entgegen. Unvergesslich ist mir ein zweistündiges Telefongespräch, nachdem ich ihm das Manuskript meines Buches geschickt hatte. Wir mussten danach ein neues Gerät kaufen, weil das alte anscheinend unter der Energie dieses damals 80jährigen Mannes zusammengebrochen war.
Sure 96 ist möglicherweise die älteste Sure des Korans, wie Islamgelehrte sagen. Vor allem ist sie aber älter als der Islam selbst. Sie gehört zum christlichen Gehalt des Korans. Der Islam ist, wie andere Religionen auch, eklektisch und synkretistisch. Er speist sich besonders aus christlichen und persischen Quellen. Schon der herausragende Islamwissenschaftler Ignaz Goldziher (1850-1921) hat dies u.a. in seinem Werk Die Richtungen der islamischen Koranauslegungen festgestellt. (bes. S. 149)
Zur Selbstimmunisierung und mentalen Machtausübung haben Islamgelehrte das Konzept der Dschahilîya entwickelt. Der Islam leugnet jeden Zusammenhang mit anderen Religionen. Vor dem Islam gab es demnach nur die Zeit der Unwissenheit, die dschahilîya. (Ob dieses Wort sich auf agnoia in Apostelgeschichte 17:30 bezieht, darüber streiten die Gelehrten.) Allein der Islam ist Wissen. Die Vergangenheit wird in Nichts aufgelöst, der Islam entstand scheinbar aus dem Nichts.
Für islamische Propaganda gibt es nichts vor dem Islam
Das Konzept dschahîliya hat zu den zerstörerischen Auswirkungen der islamischen Lehre und Praxis entscheidend beigetragen. Islamische Propaganda behauptet, es gäbe nichts in der Vergangenheit vor dem Islam, das irgendeinen Wert hätte, und es gäbe nichts außerhalb des Islams, das wertvoll und bewunderungswürdig wäre. Der Vordenker der Muslimbrüder Sayyid Qutb machte in seiner Schrift Milestones aus diesem Prinzip eine totalitäre Lehre, wonach auch heute und zukünftig alles außerhalb des Islams und alles innerhalb des Islams, was nicht „wahrer Islam“ ist, dschahilîya sei. Der „wahre“ Islam bleibt dann nur noch eine sehr enge Gasse, ein Hohlweg.
Die bösartigste Auswirkung dieses Denkens ist die Vernichtung der Vermächtnisse der Anderen. Die Zerstörung fremder Kulturschätze ist ein Weg, den Islam vor den Anderen zu retten und sich selbst davor zu bewahren, im anderen gespiegelt zu werden. Das Andere ist die Erinnerung an die eigene Vergangenheit. Im Dschihad will man mit dem Anderen die Erinnerung vollständig auslöschen. Es gibt dann nichts mehr, zu dem man sich verhalten müsste.
Der heute herrschende Islam bietet keinen Zugang zu Denkmälern vergangener Kulturen. Er kann damit nicht umgehen, denn sie sind eine ständige Erinnerung daran, was Menschen ohne den Islam schaffen können. Alles, was ohne Mitwirkung des Islams auf der Welt bewirkt werden konnte und kann, muss ausgemerzt werden. Die Vernichtung des Anderen bringt die erwünschte totale Beziehungslosigkeit. Sollte dies gelingen, wären das Monopol und der Absolutheitsanspruch des Islams durchgesetzt.
Kleiner Exkurs: Als Beispiel für eine große Kulturleistung „des Islams“ wird oft die Übersetzung und damit Bewahrung von Schriften der griechischen Philosophie genannt. Hier muss man sich aber davor hüten, „Araber“ mit „Muslimen“ gleichzusetzen. Der berühmteste Übersetzer am berühmten „Haus der Weisheit“ in Bagdad war der Arzt und Philosoph Hunayn ibn Ishaq (808-873), der unzweifelhaft Christ war. Er übersetzte zusammen mit ebenfalls christlichen Familienangehörigen u.a. die wichtigsten Werke Platons ins Arabische. Außer ihnen gab es noch weitere Übersetzer, die Christen waren. Diese Kulturblüte und Offenheit für fremde Einflüsse war der islamischen Orthodoxie ein Dorn im Auge und endete mit Al-Ghazâli (1058-1111), der ihr zum historischen Sieg verhalf.
Salafisten lehren Kinder die Verachtung der Philosophie
Hätte der Islam die antike Philosophie weiterhin zugelassen, hätte er womöglich die Renaissance vorweggenommen. Mit der Ablehnung kam stattdessen der kulturelle Stillstand. Uneinholbar wurde der Vorsprung des Westens, als muslimische Theologen den Buchdruck verboten, weil sie den Druck des Korans als Herabwürdigung der Schrift betrachteten. Erste arabische Texte wurden erst im späten 18. Jh. in Istanbul gedruckt. Heute ist die Bedeutung der Philosophie im Westen den Muslimen meistens unverständlich oder ein Feindbild. Einige nennen moderne Philosophie „Misosophie“. Der Projektbericht der Universität Wien vom Februar 2016 über die Erziehung in den islamischen Kindergärten der Stadt stellte fest, dass in salafistischen Einrichtungen (die gibt es) ein ausdrückliches Erziehungsziel darin besteht, bereits bei Kleinkindern Verachtung für die Philosophie zu erzeugen.
Zurück zur Sprachkritik, die auch Herrschaftskritik ist. Muslime werden mit Geschichten beherrscht, deren realer Hintergrund erst anfänglich erforscht ist, abgefasst in einer Sprache, die weitgehend ungeklärt ist. Etwa ein Viertel des Korantextes sind sog. „dunkle Stellen“. Wenn Nichtmuslime sagen, sie fänden vieles im Koran unverständlich, so antworten Muslime oft: Man muss ihn auf Arabisch lesen, nur dann kann man ihn wirklich verstehen. Nur: Auf Arabisch versteht man ihn auch nicht. Tatsächlich verstehen auch arabische Muttersprachler nur einen Teil des gesamten Textes.
Es gibt kein Herkunftswörterbuch der arabischen Sprache. Die Koransprache gilt als klassisches Arabisch, auch wenn lange bekannt war, dass der Koran viele Fremdwörter enthält. Mit der Festlegung des Dogmas seiner ewigen Natur wurde dies jedoch entschieden geleugnet. Es ist bei Islamgelehrten möglich, durch Mehrheitsbeschluss festzulegen, dass keine Fremdwörter im Koran sind. Diesem Beschluss darf nicht widersprochen werden, denn dies wäre ein schwerer Angriff auf Gott und eine Beleidigung der heiligen arabischen Sprache.
In seinem Buch The Foreign Vocabulary of the Qur’an aus dem Jahre 1938 listete Arthur Jeffery (1893-1959) Fremdwörter im Koran aus über fünfzig Sprachen auf, die meisten aus dem Syro-Aramäischen. Über ein Jahrtausend bis ins 8. Jh. war Aramäisch in verschiedenen Varianten die Verkehrssprache im gesamten vorderasiatischen Raum. Es war die offizielle Sprache des persischen Sassanidenreiches und sowohl Geschäfts- als auch Volkssprache. Es verdrängte auch das Hebräische, weshalb Jesus (unter der Voraussetzung, dass er gelebt hat) Aramäisch sprach. Die Übersetzung des Alten Testamentes ins Syro-Aramäische, die Peschitta, die vermutlich im 2. Jh. entstand, sorgte zusätzlich für weite Verbreitung. Aramäische Inschriften gab es von Ägypten bis Afghanistan. Aramäisch war Weltsprache, das Arabische gewann daneben nur langsam an Bedeutung. Es wurde erst Ende des 7. Jhs. unter Abd al-Malik (646-705), dem Erbauer des Felsendoms, Amtssprache des arabischen Reiches und kam dann auch allmählich in Mode. Arabisch ist entgegen allen Gerüchten keine so sehr alte Sprache und nicht älter als das Aramäische. Eine arabische Grammatik existiert erst seit dem Ende des 8. Jhs. Auch die arabische Schrift ist jünger als die syro-aramäische und hat sich daraus entwickelt.
Der syro-aramäische Ursprung wird geleugnet
Syro-Aramäisch war und ist immer noch die Liturgiesprache arabischer Christen. Nahezu alle theologisch wichtigen Wörter des Korans sind syrisch-christlichen Ursprungs. Dies beginnt mit dem Wort allâh, der alten syrisch-christlichen Bezeichnung für Gott. Mit Macht wollen Islamisten dieses Wort als arabisch und exklusiv islamisch deklarieren und Christen verbieten, ihren Gott allah zu nennen, so geschehen in Malaysia. Die alte christliche Identität des Wortes soll getilgt werden.
Qur’ân (Koran) ist auch ein ursprünglich syrisches Wort und bezeichnet ein Buch, aus dem während des Gottesdienstes gelesen wird, ein Lektionar. Das Wort sura (Sure) kann kein arabischer Grammatiker erklären, weil es ebenfalls syrisch ist. Auch die Begriffe nabi (Prophet), rabb (Meister) hanîf (Gottesfürchtiger), salla (beten) und masdschid (Moschee) sind syro-aramäischen Ursprungs. Eigennamen im Koran wie Abraham, Moses, Jesus, Salomon, Isaak, Ismael, Israel, Jakob, Noah, Zacharias und Maria werden sämtlich in syrischer Form benutzt. All diese Namen sind Hinweis darauf, dass es den Koran ohne biblische Texte nicht gäbe. Der Koran ist ein Beleg für die These, dass Bücher aus Büchern entstehen.
Der Name Medina, der Stadt, die Yathrib hieß, bevor der Prophet Mohammed laut Tradition dort ankam, ist ebenfalls aramäisch. Das hat bereits der Semitist Siegmund Fraenkel (1855-1909) in seiner 1886 erschienenen Schrift Die aramäischen Fremdwörter im Arabischen erkannt. Die Wörter fremden Ursprungs belegen, dass der Islam nicht vom Himmel fiel, sondern sich aus älteren Glaubensrichtungen entwickelte, und dass der Koran teilweise aus sehr alten Texten besteht, deren Herkunft christlich ist.
Selbstmordattentäter sind sich des ewigen Lebens in Luxus und Ausschweifung gewiss und können es nicht erwarten. Ihre Enttäuschung wird vermutlich sehr groß sein, denn eine philologische Analyse der Paradiesverse ergab, dass die vermeintlichen Jungfrauen – und auch die hübschen Knaben –, die den Märtyrer ewiglich verwöhnen sollen, tatsächlich weiße Weintrauben sind.
Der Islam vergöttert die Wörter des Korans
Zu diesem Ergebnis kommt Christoph Luxenberg in seinem Buch Die syro-aramäische Lesart des Koran, indem er die arabisierte Firnis des Korans entfernt und zum aramäischen Grund des Textes vorstößt. Das Geheimnis seines Vorgehens liegt zum großen Teil darin, dass es in der arabischen Schrift nur sechs Buchstaben gibt, die eine eindeutige Form haben und eindeutig gelesen werden können. Die 22 übrigen gewinnen ihre Bedeutung durch Anzahl und Platzierung von Punkten. Und der Clou ist: Die koranischen Texte lagen in ihrer ursprünglichen Form nicht nur unvokalisiert vor, was allein schon große Schwierigkeiten macht, sondern auch unpunktiert, was die Schwierigkeiten ins Unermessliche steigert. Ein bloßes Häkchen ohne Punkt z.B. kann ein b, t, th, n oder y sein. Drei Häkchen nebeneinander können ein s oder sch sein oder eine beliebige Kombination der vorher genannten Buchstaben. Diese unpunktierte, unvokalisierte Schrift ist der sog. rasm, die Spur, der Text in Reinform. Die heutige punktierte Form des Korans, die sog. Plene-Schreibung, gibt es erst seit dem 9. Jh. Die Tradition hielt es nicht für nötig, genauere Angaben darüber zu machen, nach welchen Gesichtspunkten der unpunktierte Text bearbeitet wurde und wann genau die Bearbeitung abgeschlossen war.
Luxenberg durchleuchtet den Koran mit verschiedenen Methoden, von denen die wichtigste die Änderung der Punktierung an unverständlichen oder zweifelhaften Stellen war. Dabei kommen aramäische Wörter und auch ganze aramäische grammatische Strukturen zum Vorschein. Der Text wird somit teilweise umgeschrieben – überflüssig zu sagen, dass dies streng verboten ist. Nach Lüling ist Luxenberg der erste, der diese Methode in weitem Umfang einsetzt. Vorher hat man nur dann und wann einmal gewagt, ein Pünktchen zu ändern, und der Verdacht, dass der rasm an etlichen Stellen falsch punktiert sein könnte, wurde furchtsam unterdrückt und nicht im Ernst in Erwägung gezogen – auch heute noch. Luxenberg ist eine Ausnahme. Die herrschende Islamwissenschaft hatte und hat ihre Gewährsmänner bei den muslimischen Islamgelehrten, denen man immer selbstverständlich Autorität zubilligte. Man glaubte ihnen, dass die Punktierung auf einer sicheren mündlichen Überlieferung beruhte, aber die gab es nicht.
Die herrschende Islamwissenschaft stützt die Macht der Wörter und Geschichten des Islams. Sie beruht auf der islamischen Tradition, obwohl diese durch außerislamische Quellen nicht bestätigt wird. Die Geschichtswissenschaft dürfte so nicht arbeiten, ohne als naiv abgestempelt zu werden. Schon Ignaz Goldziher nannte eine solche Vorgehensweise „vorsintflutlich“ (in seinem Vortrag Islam und Parsismus, gehalten am 6. Sept. 1900 an der Sorbonne). In der Islamwissenschaft verschwimmt die Linie zwischen Religionswissenschaft und theologischer Verkündigung. Dem Arabisten Götz Schregle (geb. 1923, Verfasser des wichtigsten Deutsch-Arabischen Wörterbuches) wird der Ausspruch zugeschrieben: „Die deutschen Islamwissenschaftler tragen im Geiste alle einen Turban.“ Etwas polemisch könnte man sagen, dass es der Einrichtung spezieller bekenntnisorientierter islamischer Fachbereiche an Universitäten nicht bedürfte. Schon jetzt studieren viele Muslime/Musliminnen Islamwissenschaften, und sie tun dies in der Regel nicht, um eine kritische Sicht auf ihre Religion zu erwerben.
Der Islam vergöttert die Wörter des Korans. Sie sind die Wahrheit. Der Inhalt dieses Buches ist realer als der Mensch, und das Buch wichtiger als die lebendigen Menschen. Die Wörter sind Machtinstrumente. Für den Islam stehen Gott, Gerechtigkeit, Frieden, Moral, Wahrheit, Würde. Alles andere ist Satan, Unglaube, Materialismus, Verschwörung, Unmoral, Lüge, Verfall.
Was aber wirklich im Koran steht, ist bis heute ungewiss. Viele Stellen haben nicht die Bedeutung, an die man glaubt. Das Buch, das das ganze Leben bestimmt, das der Gläubigen und der Ungläubigen, wenn sich die Gläubigen mit diesem Buch in der einen und dem Schwert in der anderen Hand gegen die Ungläubigen wenden, ist in weiten Teilen unverstanden. Hier muss sich Wissen gegen Macht behaupten, und dies ist eine schwierige Aufgabe.
Gastautorin Barbara Köster hat Soziologie und Politikwissenschaften studiert.