Die wegweisenden, überaus „fortschrittlichen“ sportpolitischen, „Divers“-Maßnahmen in der Hauptstadt Berlin, die zu einer neuen Spielerkategorie „Drittes Geschlecht“ führen sollen, erinnern an diverse revolutionäre Maßnahmen, die der Deutsche Fußballbund (DFB; Mitglieder: 7 090 107) für ein Länderspiel in Wolfburg in diesem Jahr als verbindlich erklärt hat: Dort mussten plötzlich „Unisex-Toiletten“ her – und speziell dafür geschulte Ordnungskräfte. Was Fußball-Fans davon wirklich halten, ist in vielen Leserbriefen an große Medien nachzulesen.
Wenn sich auch der Radsport-Weltverband jetzt mit ganz neuen Gender-Themen beschäftigt, ist der „Union Cycliste Internationale“ (UCI) sicherlich eines gar nicht klar: Gender-Aktivisten wollen längst schon viel mehr als drei Geschlechter. Doch nun der Reihe nach.
Im Windschatten des Fortschritts: Transgender- und Cisgender-Athleten im Welt-Radsportverband UCI
In einer Meldung des Nachrichtenportals „rad-net.de“ („Neuer Testosteron-Grenzwert für Transgender-Athleten im Profiradsport“) heißt es, der Weltradsportverband UCI habe „die Empfehlung des Leichtathletikverbands IAAF, einen Testosteron-Grenzwert für Transgender- beziehungsweise Cisgender-Athleten im weiblichen Profisport festzulegen, begrüßt“. Dieser Vorschlag sei zuvor auf einer internatonalen Konferenz von Sportverbänden beschlossen worden.
Der Konferenz ging es um eine Regelung, die die Integration von Transgender-Frauen in den weiblichen Profisport sichert. „Da Testosteron als Hauptursache des Leistungsunterschiedes zwischen männlichen und weiblichen Sportlern bekannt ist, haben sich die Delegierten der Sportverbände auf einen Testosteron-Grenzwert für Transgender- beziehungsweise Cisgender-Athleten geeinigt.“ Demnach sollte dieser Blutwert einer Athletin „bei maximal 5 nmol/L liegen und zukünftig gewährleisten, dass die Chancengleichheit im weiblichen Profisport gewahrt bleibt“.
Was jetzt ganz genau unter Transgender-Athleten – auch im Unterschied zu „Cisgender-Athleten – zu verstehen ist, haben die zuständigen Gremien vorerst nicht genau erklärt. Doch dazu wird es sicher bald detaillierte Ausführungsbestimmungen geben. Auf dieses Geschäft verstehen sich besonders deutsche Sportverbände bekanntlich gut.
Da wartet noch einige Arbeit ebenfalls auf den deutschen Verband BDR (Bund Deutscher Radfahrer; Mitglieder: rund 143 000). Ob sich auf diesem neuen Wege allerdings mehr Nachwuchs für den seit langer Zeit schwächelnden Jugend-Leistungsbereich gewinnen lässt? Da könnten die Funktionäre auf dem Holzweg sein.
Berliner Posse: Fußballverband setzt sich an die Spitze des „Fortschritts“
Die Fußballverbände sind da schon viel weiter – und erheblich genauer in ihren Vorgaben zu einer radikal neu definierten Gender-Politik auch in der Welt des Sports. In Berlin zum Beispiel konnten Fußballerinnen und Fußballer sich bisher bei einem Antrag für eine Spieler-Lizenz nur zwischen dem weiblichem oder dem männlichem Geschlecht entscheiden. Das, so berichtet beispielsweise das Nachrichtenportal „tag24.de“ durchaus anerkennend („Wichtiges Zeichen!“), soll sich künftig ändern: Der Berliner Fußballverband (BFV; Mitglieder; 159 000) will das „dritte Geschlecht“ einführen und fest verankern.
Keine Zeitungsente. Tatsächlich hat der BFV erklärt: „Fühlt sich eine Person nicht dem männlichen oder weiblichen Geschlecht zugehörig, soll diese Person in Zukunft selbst entscheiden dürfen, ob sie für den Herren- oder den Frauenspielbetrieb, bzw. für den Junioren- oder Juniorinnenspielbetrieb, gemeldet wird.“ Und deswegen wird es zukünftig im Meldewesen ein „drittes Geschlecht“ geben: das „diverse“.
Auch für Menschen „im Übergangsstadium“
Der Berliner Fußballverband wäre kein deutscher Verband, wenn er sich nicht auch gleich besondere Sorgen um die Menschen machte, die noch dabei sind, sich Gedanken über eine Geschlechtsumwandlung zu machen. Oder die sich bereits in Etappen chirurgisch zum „dritten Geschlecht“ umwandeln lassen – sich also noch in einem „Geschlechtsanpassungsprozess“ befinden.
Sie kommen fürderhin in den Genuss einer ganz besonderen Service-Leistung. Der Verband hat, kein Scherz, verbindlich erklärt: „Des Weiteren erhalten Personen, die sich einer Geschlechtsumwandlung unterziehen, in diesem Zeitraum die Spielberechtigung für eine Mannschaft des Geschlechts, an das sie ihren Körper angleichen lassen“.
Sportpolitik à la Berlin: Mit diesem revolutionären Projekt möchte der Landesfußball-Verband also jedem Menschen – also ohne jede soziale „Diskriminierung“ – uneingeschränkt die Möglichkeit eröffnen, am organisierten Fußballsport aktiv teilzunehmen. Der Verband sagt vollmundig, „Berlin sei „eine weltoffene Stadt“, deswegen wolle der Verband mutiger Schrittmacher sein – auch in Sachen Diversität.
DFB: Mit „Unisex-Toiletten“ gegen „Erniedrigung“
Diese glorreichen Entscheidungen in der Hauptstadt, die sicherlich geeignet sind, den Berliner Fußball in ungeahnte Höhen – an die Spitze der Bundesliga beispielsweise – zu katapultieren, erinnern an Entscheidungen im deutschen Fußball, die im März Schlagzeilen gemacht haben – kurz vor dem Länderspiel Deutschland gegen Serbien im niedersächsischen Wolfsburg.
Hier hat der DFB – der größte Verband des Fußballs auf dieser Erde – deutlich gemacht, was wirklich wichtig ist in der Welt des Sports. Schier wegweisende Entscheidungen für das Stadion in der „Autostadt“ hat der deutsche Fußballverband gefällt. Wieder geht um das Geschlecht „divers“.
Damit auch jeder merkte, dass der Verband hier keinen vorgezogenen Aprilscherz macht, schritten die Funktionäre sogleich zur Tat: Sie führten – zum Start der neuen Saison – zum Länderspiel gegen Serbien für die „Volkswagen Arena“ ganz spezielle Neuerungen ein, die in die Zukunft weisen sollen: „Toiletten für das dritte Geschlecht“. Über Unisex-WCs hatte die CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer (AKK) noch während der letzten Karnevalszeit arg gewitzelt. Das war gestern. Dass AKK nie wieder wagen würde, über „Toiletten ohne Geschlechtertrennung“ zu spotten, zeigt, was die Gender-Uhr geschlagen hat. Wer wollte sich ernsthaft noch dem linken Zeitgeist entgegen stellen?
„Queer“-Fans weisen den richtigen Weg
Beim Länderspiel ging es freilich nicht nur um Unisex-Toiletten. Besucher konnten sich zudem vor dem Spiel erstmals selbst aussuchen, ob sie sich vor dem Spiel bei der Eingangskontrolle von männlichen oder weiblichen Ordnern untersuchen lassen wollten. So viel Liberalität muss neuerdings sein im deutschen Sport.
Bei einem Workshop zum Thema „Queere Fans im Stadion“ am 14. Januar hatten DFB, DFL (Deutsche Fußball Liga) und die „Queer Football Fanclubs“ (QFF) überdies noch weiter gehende Maßnahmen besprochen, die auch mit deutscher Gründlichkeit folgsam und sorgfältig umgesetzt wurden. Nach Angaben der QFF wurde nach gründlicher Diskussion beschlossen, „im Rahmen der Vorbereitungen des Spiels alle Ordner und Volunteers“ darauf zu schulen, „dass die Unisex-Toiletten von allen genutzt werden können“ („Die Welt“).
Die Ordnungskräfte sollten nunmehr in Sachen „Unisex“ stets „für Rückfragen und Feedback zur Verfügung stehen“. „Allen Besuchern“ sei mit „entsprechendem Respekt und Freundlichkeit zu begegnen“. All’ diese umwerfenden Gender-Neuerungen verhalfen der deutschen Nationalmannschaft – die beim DFB ganz modern nur noch „Die Mannschaft“ heißt – freilich auch nicht zu einem fulminanten Sieg: Deutsche und Serben trennten sich, aus deutscher Sicht, mit einem mehr als mageren 1:1.
Satirischer Leserbrief: Was die große Mehrheit der Fußball-Fans über „Diverses“ denkt
Was die Fußballfans in Deutschland von solchen wegbereitenden Entscheidungen des Fußballverbandes halten, haben viele Fußballanhänger in Hunderten von höhnisch-ironischen Leserbriefen an die „Welt“ zum Ausdruck gebracht.
„Heiner M.“ beispielsweise schreibt in seinem Leserbrief, der es bei diesem Welt-Artikel unter die TOP Drei (Social Traffic) aller 195 Leserzuschriften geschafft hat, mit beißendem Spott:
„Die Unisex Toiletten sind doch eine gute Idee. Da können dann alle Frauen hingehen, die auf die langen Schlangen vor dem Damenklo keinen Bock haben. Ansonsten fände ich es gut, wenn das Eckfahn*Innen so gestaltet wird wie auf dem Bild. Genderneutralität ist im Fußball sowieso zu wenig gegeben. Deswegen: Das Ball*In, Das Schiedsrichter*Innen. Das Wort Freistoß wird verbannt, es könnte im Bezug zum Rotlichtmilieu zweideutig verstanden werden. Auf den Tribünen werden Zwangsquoten eingeführt, 50% der Zuschauer*Innen müssen weiblich sein. Wenn dann nur 1000 Frauen ein Spiel sehen wollen, dürfen auch nur 1000 Männer rein ins Stadion. Deutschland geht es einfach zu gut, wer sonst außer uns beschäftigt sich mit solchen Erste-Welt-Problemen?“
Offenbar drückt diese Leserzuschrift genau das aus, was die erdrückende Mehrheit aller Fußballfans hierzulande wirklich denkt über die „Divers“-Projekte eines Fußballverbandes, der sich sonst auch schon nicht gerade einer steigenden Beliebtheit erfreut. Die Funktionärsklasse wollte die Verhältnisse im deutschen Fußball verbessern, hat aber bisher nichts anderes als eine Verschlimmbesserung erreicht, die zu formulieren vor zehn Jahren nicht mal ein Satire-Magazin gewagt hätte.
„Die Zeit“: Wird es künftig sechs oder neun neue Geschlechter geben?
Aber es könnte noch viel schlimmer kommen. Das wissen die Sportverbände nur noch nicht. Die meist an der Spitze einer fortschrittlichen Gender-Politik segelnde Wochenzeitung „Die Zeit“ hat kürzlich klar gemacht, dass es künftig keineswegs nur um ein zusätzliches Geschlecht gehen wird.
Denn hinter dem „Kästchen ‚divers’“ verberge sich, so klärt das linke „Leitmedium“ seine Leser auf, sich „nicht eine biologische Wirklichkeit, sondern Dutzende“. Die „Zeit“ fährt fort: „Unter intersexuell wird alles subsumiert, was irgendwie von den Merkmalen des männlichen oder weiblichen Geschlechts abweicht. Es gibt Intersexuelle wie Vanja, denen ein zweites Chromosom fehlt.“
Weiter weiß die „Zeit“ zu belehren: „Es gibt aber auch Menschen, die über ein XY-Chromosomenpaar verfügen, deren Gene also männlich sind, die aber dennoch weibliche Geschlechtsorgane wie Gebärmutter, Klitoris und Vagina ausbilden. Andere haben zwar weibliche Fortpflanzungsorgane, die Hormonproduktion entspricht aber der eines Mannes. Wieder andere haben sowohl männliche als auch weibliche Geschlechtsteile.“
Da kommt wohl noch Einiges zu auf die deutschen Sportverbände – und auf die Gesellschaft insgesamt.