Bei einer der wenigen Gelegenheiten, bei der Claus Kleber nicht fragt, sondern gefragt wurde, sagte er 2017 über sein Buch selbst, es trage einen „komischen, übertriebenen Titel“. Offenbar ist auch ihm das erst nach Drucklegung aufgefallen. Zumal auf dem Deckblatt der Titel ohne Ausrufezeichen gedruckt ist und sich unweigerlich als Aussagesatz liest: „Claus Kleber rettet die Wahrheit“.
Das Buch, so urteilte damals Die Welt, sei eine „schwer erträgliche Kampfschrift für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk“. Nun ja, da mag der Rezensent einerseits recht haben. Man kann sich natürlich immer wieder neu darüber empören, dass man für das, was Kleber und Co da alltäglich versenden, auch noch gezwungen wird, Gebühren zu bezahlen. Aber warum ärgern, wenn man sich auch amüsieren kann?
Denn so schwer erträglich ist das Büchlein gar nicht. In Zeiten nämlich, da Klebers ZDF-Kollegen („von Berufs wegen faktenorientierte Wesen“) mal eben vergessen, eine nicht ganz unbekannte Grünen-Politikerin in einem Beitrag als solche zu kennzeichnen und sie stattdessen zu einer „Kundin“ erklären, woraufhin sie den Beitrag dann später klammheimlich verschwinden lassen, kann man das ganze Büchlein vielleicht wirklich so verstehen, wie Kleber selbst den Titel: als etwas „Komisches“. Klebers Werk ist wohl einer der seltenen Fälle, in denen dank geradezu unfassbaren Dünkels des Autors und „dieser penetranten Note der Selbstbeweihräucherung“ (Die Welt) tatsächlich so etwas wie unfreiwillige Komik entsteht. Und die ist bekanntlich meist die beste.
Also viel Spaß beim Lesen.
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