Seit Ende Juni, man könnte auch sagen: mit Beginn der Urlaubszeit, berichtet die Pressestelle des Deutschen Bundestages mit großer Regelmäßigkeit über ganz besondere Beiträge von Abgeordneten-Kohorten zum sogenannten CO2-Fußabdruck – oder einfach nur zur steuerfinanzierten Urlaubsgestaltung?
Hier eine Übersicht ohne Anspruch auf Vollzähligkeit:
♥ Ausschuss für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung besucht London
♥ Verkehrsausschuss informiert sich über Radverkehr in den Niederlanden und in Belgien
♥ Ausschuss für Arbeit und Soziales reist nach Polen
♥ Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung reist nach Südkorea und Japan
♥ Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz führt Gespräche in Brasilien
♥ Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung reist nach Mauretanien und Marokko
♥ Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft reist nach Japan
♥ Ausschuss für Tourismus reist nach Vietnam und Laos
♥ Delegationsreise des Sportausschusses nach Polen
♥ Ausschuss Digitale Agenda informiert sich über den Einsatz digitaler Informations- und Kommunikationstechnologien in Schweden und Dänemark
Selbstverständlich zweifle ich überhaupt nicht dran, dass dies alles notwendig ist. Aber ein alter Freund, der als Mitarbeiter für Bundestagsabgeordnete jahrelang tätig war, sagt mir: Das sind Vergnügungsreisen, getarnt als Dienstreisen. Und Bundestagsabgeordnete, die dann noch nicht genug haben, sagt er, reisen auf Steuerzahlers Kosten auf dem Ticket von politischen Stiftungen und anderen NGOs. Gemeinsam ist allen: Alles zahlt der Steuerzahler.
Na, dann guten Flug, ihr „Klimaretter“ Bundestagsabgeordnete.