In Mailand, im Villaggio Coldiretti, war für drei Tage die italienische Landwirtschaft, die Agricultura und der Agri-Tourismus zu Hause. Regionale Produkte und Nahrungsmittel standen im Mittelpunkt und Kinder konnten sich darin üben, wie es ist, täglich als Bauer und Landwirt zu arbeiten.
Innenminister Matteo Salvini zeigte sich trotz aller Querelen und Diskussionen um die Hafenschließung von Lampedusa bester Laune und sehr gelassen – wie immer in den vergangenen Monaten ein gern gesehener Gast, auch auf dem Podium. Dort sprach er zum Thema unverfälschter regionaler Erzeugnisse und dass er keine genmanipulierte Produkte oder falschen Parmesan auf dem Essenstisch haben wolle. Die Italiener könnten stolz auf ihre Erzeugnisse sein. Applaus und Selfie-Wünsche überall. Seine Popularität nimmt stetig zu, wohl auch gerade deshalb, weil er unter dem massiven Druck der Gegner nicht einknickt. Salvini möchte Italien (und Europa) vor Fake-Produkten und illegaler Migration schützen.
So kam es am Rande der Messe zu einer spontanen Pressekonferenz oder interessanten Fragerunde. Auszüge davon:
Salvini muss schmunzeln und lacht dann laut auf, als ihn Reporter fragen, was er denn zu tun gedenke, wenn ihn Rackete tatsächlich im Gerichtssaal sehen möchte zu ihrer Klage?
„Ich kann es kaum erwarten,“ wiederholt er drei Mal, „ich kann es kaum erwarten“, dieser Frau vor Gericht zu begegnen und ihr ins Gesicht zu schauen, „einer (Frau), die beinahe fünf Bedienstete des Militärs umgebracht hätte“.
Ob er über irgendwelche Strategien nachdenken würde?
Salvini: „Nein, wozu? Dazu sind die Richter da, die urteilen, entscheiden und richten, über das Leben aller, über den möglichen Tod anderer und über die gerechten Strafen“, außerdem, so der Innenminister weiter, „ein Richter hat anders entschieden, dass sie frei zu kommen habe, ein anderer hat entschieden, dass sie hier bleiben müsse …“. Wäre es nach ihm gegangen, hebt Salvini hervor, „wäre sie schon längst in Berlin“, versichert der Lega-Chef.
Rackete, so berichtete die Welt, wolle Salvini vor Gericht sehen.
Jedenfalls, so der italienische Innenminister, finde er es nicht normal, dass die deutsche „Kapitänin” nach den Vorkommnissen frei sei, und „ganz entspannt auf Capri oder in Portofino oder irgendwo hier, in der Sonne baden könne. Aber so ist es nun einmal. Das Gericht wird entscheiden, warten wir einfach ab …“, er selbst sei zuversichtlich. Er tue das, wofür er gewählt worden sei – die Bürger und Steuerzahler bezahlten ihn für seinen Job als Innenminister.