Man kann beim Betrachten der Bilder aus Garzweiler ein bisschen dem Ehepaar nachfühlen, das nichts Böses ahnend nach Hause kommt und feststellen muss, dass der Kindergeburtstag dem Babysitter entglitten, zu einer Zerstörungsorgie mutiert und das halbe Haus in Trümmer gelegt ist.
Eigentlich beeindruckt die jugendliche Aufwallung ja, in ihrer urwüchsigen Ungeduld, mit dieser durch nichts zu trübenden Entschlossenheit – und in ihrer unverschämten Beschränktheit. So eine Mischung aus dem naiven Entdeckerglück der gerade geschlüpften „Biene Maja“ und dem beharrlichen Kampf junger, unerschrockener Helden in den „Tributen von Panem“. Man glaubt, dieses Pathos schon mal erlebt, diese weißen, uniformen Overalls gesehen und diese Phrasen schon irgendwo gehört zu haben: „Wir haben die Maschinen mit unseren eigenen Körpern gestoppt…“, betrachtet die jungen „Klimaaktivisten“ mit mitleidigem Verstehen, durchsetzt von bittersüßen Rückblicken auf die eigene Jugend.
An auf der Suche nach irgendeinem Hirngespinst bis zur Erschöpfung sinnlos vergeudete Energien. An den verbissenen Straßenkampf gegen irgendeinen Alltagsbösewicht in Gestalt eines Fußball konfiszierenden Hausmeisters oder einer lästigen Lehrerin … ein besonderer Spaß, wenn der ehedem Gefürchtete dabeistehen und zuschauen muss, wie das von ihm sorgsam Gehegte Gepflegte verwüstet, und sogar aus der dritten und vierten Reihe heraus geklatscht wird.
Nur Sandkastenspiele, Bruchkantenrutschen und Hasch-Mich mit der Polizei im Tagebau?
Gleich nach diesen romantischen Relativierungen kann man sie aber deutlich erkennen: Hinter den meisten dieser jungen, an Idealismus trunkenen Jugendlichen stehen abgekochte politische Scharfmacher, denen der Wald, die Bienchen und die angeblich vom Untergang bedrohten Dörfer der Unterdrückten von Vanuatu bis Erkelenz-Keyenberg im Grunde völlig Schnuppe sind. Die sich auf das hohe Ross der Klimarettung eigentlich nur gesetzt haben, um es als ausgehöhlten trojanischen Gaul gegen das eigentliche Ziel in Stellung zu bringen: den Kapitalismus, die Industrie und das neoliberale „Schweinesystem“.
Zitat von der Website der „Interventionistischen Linken“:
„Wir lassen nicht zu, dass das Klima weiter aufgeheizt wird, dass Inseln im Meer versinken und weitere Dörfer für die dreckige Braunkohle abgebaggert werden. Alle Dörfer bleiben – im Rheinland und weltweit.“ (1)
Interview mit Nike Malhaus von „Ende Gelände“ mit dem Netzwerk „Marx21“:
„man könne … dauerhaft nur mit erneuerbaren Energien leben, wenn man den Kapitalismus überwinde …“ (2)
Entlarvend, wie den klimatischen Aktivisten ihre rein politischen Motive immer wieder einmal herausrutschen und eine eierlegende Wollmilchsau für Alle“innen“ zusammengeklont wird (aus der Website von Endegelände):
Presseaussendung vom 24. Juni 2019
„Ohne eine Abkehr vom fossilen Kapitalismus ist weder eine ernstzunehmende Bekämpfung der Klimakrise noch globale soziale Gerechtigkeit möglich. Ein tiefgreifender, sozial-ökologischer Wandel ist nötig, um ein gutes Leben für alle zu erreichen.“ (3)
Sie wissen nicht, wie weit gestrig sie eigentlich sind
Und ewig gleichen sich die Bilder: zottelige Alternative zimmern sich Unterstände im Gehölz zusammen, kraxeln auf Bäume, schießen mit primitiven Schleudern auf behelmte Gegner, werfen mit Steinen und kämpfen gegen die Unterdrückung. Man wird nicht müde, der Deutschen Liebste Landschaft für bedroht zu erklären: den Wald, von Teutoburg bis Hambach und von Wackersdorf bis Flörsbach (Startbahn West).
Erinnerungen an teils längst versunkene Schlachtfelder werden wach. Ausgrabungen werden später statt Pfeilspitzen naiv betextetes, verrottungsbeständiges „Mobi-Material“ (4) von der Website von Ende Gelände (7cm x10 cm, Plastik) sein.
Quellen:
(1) https://aschaffenburg.interventionistische-linke.org/termin/infoveranstaltung-ende-gelaende-0
(2) https://www.marx21.de/ende-gelaende-2019-klimawandel-stoppen/
(3) https://www.ende-gelaende.org/de/press-release/presseaussendung-vom-24-juni-2019/
(4) https://www.ende-gelaende.org/de/mobi-material/