Tichys Einblick
Interview

Ulrich Bettermann: „Merkel hat uns 230 Milliarden gekostet“

Ulrich Bettermann, Chef der Elektro- und Gebäudeinstallationstechnikfirma OBO, über sein Verhältnis zu Politikern, warum er Gerhard Schröder vom Heiraten abriet, warum er privat kein Geld verleiht, was man beim Jagen für das Unternehmertum lernen kann und welche Ratschläge er seinen Kindern gibt.

Bild: OBO

Tichys Einblick: Herr Bettermann, Sie sind passionierter Jäger. Was lernt man da fürs Unternehmertum?

Ulrich Bettermann: Es gibt ja zweierlei Jäger: Zum einen diejenigen, die nur jagen. Und dann die wirklichen Jäger, die hegen und jagen. Ich zähle mich zu den Zweiten. Ich denke, dass diese Kategorie etwas mit dem Unternehmertum zu tun hat, weil es Jäger sind, die nicht nur wild um sich schießen, sondern nur das Wild schießen, das zu erlegen ist. Aber sie hegen auch. Auch in einer Firma müssen Sie in sozialer Verantwortung Ihre Mitarbeiter hegen – und trotzdem müssen Sie auch mal schießen. Es gibt immer wieder Leute, die Sie aus dem Unternehmen entfernen müssen, weil sich eine ungute Stimmung sonst wie ein Krebsgeschwür ausbreiten würde.

Sie sind weltweit gut vernetzt, treffen nicht nur Politgrößen, sondern auch moralische Vordenker wie den Dalai Lama. Was haben Sie von ihm gelernt?

Demut. Wir haben uns in den vergangenen 20 Jahren mehrmals getroffen. Mich hat vor allem beeindruckt, wie geduldig er auf die Möglichkeit wartet, dass sein Land wieder frei wird. Wenn man einmal in Lhasa war und sieht, wie gläubig die Menschen dort sind und in welch schwierigen Verhältnissen sie leben, erkennt man sie als Vorbild, wie man ohne Waffen versuchen kann, Frieden zu bekommen.

Von wem lernt ein weltweit agierender Unternehmer wie Sie sonst?

Ich habe sehr viel gelernt, als ich 25 Jahre lang Richter am Landgericht Arnsberg war. Da lernen Sie mehr als an der Uni. Sonst habe ich mir bei Begegnungen mit Leuten wie Schröder, Kohl oder Arafat durch Fragen Dinge erarbeitet, wo man sagt, das würde ich vielleicht ähnlich machen.

Ihre Freundschaften reichen von Gerhard Schröder bis zu Uli Hoeneß. Mal ehrlich – sind das wahre Freundschaften oder Interessengemeinschaften?

Was Uli Hoeneß betrifft: Ich habe sehr bedauert, dass man versucht hat, an ihm ein Exempel zu statuieren. Wo er doch so lange in Haft sitzen musste. Auch in der Zeit habe ich ihn nie fallen gelassen. In so einer Situation ergeben sich wirkliche Freundschaften. Auch Hans-Dietrich Genscher war ein wahrer Freund, über seine Außenministerzeit hinaus. Das war ein Geben und Nehmen. Er hat mich angerufen und gefragt, wie ich über Dinge denke, und umgekehrt. Helmut Kohl hatte uns 1976 miteinander bekannt gemacht. Hinterher sagte mir Genscher, möglicherweise habe Kohl es bereut, dass Genscher und ich so enge Freunde geworden sind.

Ihre Freundschaften reichen quer durch die Parteien.

Sigmar Gabriel und ich haben in der letzten Woche miteinander geschrieben. Als er Ministerpräsident in Niedersachsen war, habe ich ihm mal in einer Nacht bei drei Flaschen Rotwein erklärt, wie Marktwirtschaft funktioniert. Er sagte, Mensch, das hat mir so noch keiner beigebracht. Darauf, dass Schröder mein Freund ist, bin ich auch stolz. Er hat als Sozi für die Unternehmer etwas getan, was die CDU nie zustande gebracht hat. Er hat die Steuern gesenkt.

Gerhard Schröder sagte über Sie, Sie seien „ein guter Mensch in des Wortes traditioneller Bedeutung“. Was meinte er damit?

Wir haben uns zuletzt im April in Luzern gesehen beim 33. Geburtstag meines Sohnes Christoph, der im Rollstuhl sitzt. Christoph hatte bei seiner Geburt Sauerstoffmangel, heute spricht er vier Sprachen. Schröder hielt eine Rede und sagte, es sei ein Wahnsinn, welche Affenliebe zwischen Vater und Sohn besteht. Er hat über viele Jahre mitbekommen, dass ich aus einem behinderten Kind ein glückliches gemacht habe. Das hat ihn sehr beeindruckt.

Üben Sie unter Freunden auch mal Kritik aneinander?

Als Schröder Kanzler war, habe ich ihm öfter am Telefon die Meinung gesagt. Wenn die Sache dann so ausging, wie ich es vorausgesagt hatte, habe ich schon mal gesagt: Hättest du mal auf mich gehört! Auch bei seiner Exfrau Doris, der Bayerin, habe ich relativ früh gesagt: Ich täte das mit der Heirat nicht. Aber er heiratet seine Frauen nun mal alle. Ich hatte mit dem Rechtsanwalt Götz von Fromberg eine Wette über 2.000 Euro abgeschlossen, dass die Ehe mit Doris nicht hält. Die Wette habe ich ja schlussendlich gewonnen.

Wegen Schröders Nähe zu Russland haben Sie ihn nie kritisiert?

Bei Russland bin ich deshalb an seiner Seite, weil ich Russland gut kenne und die ganzen Sanktionen gar nichts gebracht haben. Schon Genscher sagte mir, dass wir aufpassen müssten, den Gesprächsfaden mit Russland nicht abreißen zu lassen. Frau Mer­kel macht da einen Fehler nach dem andern. Ich finde es wichtig, dass man zum Beispiel Viktor Orban zuhört, der auch den Gesprächsfaden zu Russland aufrechterhält. Man muss versuchen, über alle Dinge, wenn auch kritisch, zu sprechen. Sie sehen ja, was Trump gera­de anrichtet, nach dem Motto: Ich will mit euch Europäern gar nichts mehr zu tun haben. Das befremdet doch sehr.

Gleichwohl haben Sie mal gesagt, dass Sie zu den Besonnenen gehören, die Trump ernst nehmen.

Ich habe ihn nach 9/11 bei einem Essen in New York kennengelernt, er war mein Tischnachbar, er ist wie ich Jahrgang 1946. Er hatte als Politikanfänger im Wahlkampf nur die Chance, mit Poltern auf sich aufmerksam zu machen. Ich habe aber auch zur Kritik daran, dass er zum World Economic Forum in Davos eingeladen wurde, gesagt: Es ist besser, man spricht miteinander als übereinan­der. Insofern hat Davos etwas gebracht. Herr Trump hat gesehen, wie man klug versucht, Politik und Wirtschaft etwas zusammenzubringen. Und dass man miteinander reden sollte.

Bei all Ihren weltweiten Netzwerken haben Sie ein Nichtverhältnis zur Kanzlerin. Wie kommt’s?

Mein Verhältnis zu Angela Merkel ist schon immer auf null. Wir trafen uns vor vielen Jahren im Schweizer Hof in Davos, als sie noch Oppositionsführerin war. Da erzählte sie bei einem Meeting über Wirtschaftsthemen schlichtweg Bullshit. Ein namhafter deutscher Un­ternehmensberater und ich haben uns erlaubt, ein paar Dinge richtigzustel­len. Kurz darauf rief mich der deutsche Botschafter in Bern – Frank Elbe, ein alter Freund von mir – an und sagte: „Mensch, Uli, du hast bei der Merkel einen roten Reiter.“ Sie hatte selbst eine Anfrage über mich an die Botschaft geschickt. Jahre später sollte ich mit anderen Unternehmern die Kanzle­rin auf eine Asienreise begleiten. Eine Woche vorher bekam ich eine Absage. Ein Freund aus dem Außenministeri­um sagte mir: „Du, die Merkel hat dich selbst mit dem Edding rausgestrichen.“ So ein Kleingeist. Ich war froh, dass ich Zeit hatte, zur Jagd zu gehen.

Was hätten Sie denn mal mit Angela Merkel besprechen wollen?

Wir haben mal mit verschiedenen Organisationen zusammengerechnet, welchen Schaden sie für die Wirtschaft angerichtet hat. Sie hat gelebt von der Agenda 2010 von Gerhard Schröder und hat selbst relativ wenig gemacht. Wir sind auf 230 Milliarden Euro ge­kommen, die uns volkswirtschaftlich verloren gingen. Frau Merkel müsste die Verantwortung dafür übernehmen. Sie hat sich lange gedrückt und immer wieder andere vorgeschoben, nicht nur bezüglich der Situation der Asylanten. Sie müsste eigentlich längst zurücktre­ten. Stattdessen kleistert sie hier und da. Ihr großer Fehler aber ist, dass sie Europa nicht gut führt. Das Chaos in Europa wird im Wesentlichen durch sie verursacht. Den Brexit hätten wir auch nicht, wenn Frau Merkel nicht so viele Leute ins Land gelassen hätte.

Wie viel Zeit geben Sie Merkel noch?

Ich weiß es nicht. Das ist alles sehr verwirrend zurzeit. Ich kenne viele gute Leute, die der Politik den Rücken gekehrt haben, weil sie sagen: Mit der Frau geht’s nicht. Die Wirtschaft läuft ja zum Glück auch trotz Merkel. Aber stel­len Sie sich vor, wir hätten keine gute Konjunktur und hätten hohe Zinsen. Das gäbe soziale Verwerfungen.

Rein hypothetisch – wenn Frau Merkel das BaMF und die Flüchtlingspolitik Ihnen übertrüge, wie würden Sie die Probleme lösen?

Ich würde keine Schnellschüsse ma­chen, und ich hätte schon mal all diese Menschen nicht ins Land gelassen. Ich würde unterscheiden zwischen Wirt­schaftsflüchtlingen und denjenigen, die wirklich Schutz brauchen. Man hät­te auch schon im Vorfeld einiges in Afri­ka tun müssen. Wer Afrika kennt, weiß, dass es ein Pulverfass ist. Nicht ohne Grund investieren die Chinesen dort enorm in die Zukunft.

Sie gehören keiner Partei an, mischen sich aber dennoch politisch ein. Halten
Sie es für eine Unternehmerpflicht, sich politisch zu äußern?

Ich denke, zu wenige Unternehmer­kollegen nehmen politisch Stellung. Wir haben als Unternehmer aber nicht nur eine politische, sondern auch eine soziale Verantwortung. Es gibt na­türlich schwarze Schafe, die neureich durch die Gegend laufen und auf den Putz klopfen. Aber 70 Prozent sehen in ihrem Wirken auch eine soziale Verant­wortung. Wir haben zum Beispiel in Af­rika Schulen für Behinderte gebaut. Die tragen alle den Namen meines Sohnes Christoph Bettermann. Auch hier in Menden kümmern wir uns seit 25 Jah­ren um Menschen in Not. Ich habe da­mals eine Doppelspende eingeführt: Immer wenn Menschen spenden, ver­dopple ich den Betrag. Manche spenden nur, um mir eins auszuwischen. Aber immerhin kommt so jedes Jahr ein or­dentlicher Betrag zusammen.

Eines Ihrer Engagements gilt auch dem Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos, dessen Mitgründer Sie waren. Mal ehrlich: Hat das WEF noch Einfluss?

Ich habe Klaus Schwab nach dem letz­ten Meeting einen Brandbrief geschrie­ben darüber, dass das Verkehrschaos zuletzt in Davos so groß war, dass die Leute gar nicht mehr zu den Meetings kamen. Das soll jetzt geändert werden. Generell glaube ich, dass der Einfluss von Davos abgenommen hat. Früher gab es dort Ereignisse wie den goldenen Handschlag zwischen Peres und Arafat. Das waren Riesenmomente. Die gibt es in dieser Form nicht mehr. Aber es gibt immer noch Gespräche, die Regie­rungsorganisationen sonst nirgendwo zustande bringen.

In Davos wurde zuletzt auch die Digitalisierung diskutiert – für Sie ein wichtiges Thema.

Ja, auch für OBO ist dies ein wichtiges Thema. Ende Juni haben wir OBO Bettermann Digital in Köln offiziell eröffnet. Das Problem war, dass man hier im Sauerland keine Fachkräfte in diesem Bereich gefunden hat.

Menden, wo Sie Ihre Firmenzentrale haben, wird „Bettermannshausen“ genannt. Trotzdem haben Sie Teile Ihres Unternehmens längst ins Ausland ausgelagert. Warum?

Das mit dem „Bettermannshausen“ hat ein Kollege von Ihnen erfunden. Aber ja, Menden ist nach wie vor die Keimzelle unseres Unternehmens. 40 Prozent des Unternehmens sind in Deutschland, der Rest liegt an acht Standorten im Ausland. Einer der größten ist Bugyi in Ungarn. Warum? Weil ich vor der Wende durch die halbe Welt reiste, um die beste Förderung für meinen behinderten Sohn Christoph zu finden. Christoph ging in Budapest zur Schule, spricht heute perfekt Ungarisch. Was macht man also als Unternehmer? Zunächst habe ich ein Haus gekauft, dann eine Fabrik gebaut. Heute haben wir dort 1.200 Leute in sehr guter Infrastruktur.

Sie leben auch in der Schweiz, haben sogar die Schweizer Staatsbürgerschaft. Aus Steuergründen?

Falsch. Ich war mit einer Schweizerin verheiratet und unter anderem fast zehn Jahre Vorstand der Zentralschweizerischen Industrie- und Handelskammer sowie Botschafter der Standortpromotion Zentralschweiz. Ich versteuere nur in Deutschland. Ich wollte keinen Ärger mit dem Fiskus haben. Natürlich gab es Leute, die sagten: Der geht nur wegen der Steuer in die Schweiz. Aber das hat mein Freund Genscher, als er noch Außenminister war, mal bei einer Veranstaltung in der Schweiz auf die Frage eines Journalisten gekontert. Der fragte ihn: „Was sagen Sie denn dazu, dass Ihr Freund Bettermann fahnenflüchtig geworden ist?“ Genscher antwortete: „Ich weiß, dass Herr Bettermann Europäer ist und in mehreren Ländern wohnt. Was die Steuer betrifft, kann ich Sie beruhigen. Er zahlt in Deutschland seine Steuern und lebt ganz normal.“

Wie sehen Sie die Steuerpolitik?

Frau Merkel will da ja nicht ran. Überall in Europa und auch in den USA sind die Steuern gesenkt worden, nur nicht bei uns. Herr Orban zum Beispiel hat die Steuern von 18 auf neun Prozent gesenkt. Selbst die steuergünstige Schweiz muss etwas tun. Aber in Berlin hat man das noch nicht ganz begriffen.

Wie lebt es sich damit, wenn einem das Etikett „Milliardär“ anhaftet?

Den Druck habe ich nicht. Vom kleinsten Mitarbeiter bis zu meinen Vorständen würde Ihnen jeder sagen, dass ich bodenständig geblieben bin. Falls das mal jemand sagt, sage ich: Ich kann mich genauso nur an einem Teller satt essen wie du und hoffen, dass ich gesund bleibe und man mich noch ein bisschen auf der Welt lässt und ich glücklich sein kann.

Werden Sie oft angepumpt?

Ich habe in meinem Leben mehrfach erfahren, dass ich angepumpt wurde und das Geld nie zurückbekam. Mal waren es 60.000 Euro, mal ein paar für drei Monate geliehene Hunderttausende an einen Tennisunternehmer in Marbella. Die habe ich mir nach sieben Jahren gerichtlich zurückholen müssen. Seit vielen Jahren verweise ich jetzt bei solchen Ansinnen auf Banken, die das mit Krediten professionell machen.

Haben Sie selbst mit Banken immer gute Erfahrungen gemacht?

Mit Banken ist es wie bei Freundschaften: Wenn es Ihnen gut geht, sind Sie der Größte, haben tolle Leute um sich herum. Wenn Sie die Banken brauchen, lernen Sie sie richtig kennen. Ich hatte mal eine halbe Milliarde an Krediten aufgenommen, um meine Mitgesellschafter auszuzahlen und wesentliche Investitionen vorzunehmen. Da kam prompt der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank zu mir und sagte, er brauchte von mir noch eine persönliche Bürgschaft. Ich sagte zu dem Herrn, ob er wisse, wie die Haftung bei einer OHG sei. Da haften sie mit dem letzten Hosenknopf. Da brauchen Sie keine persönliche Bürgschaft mehr. Er hat sich dann mit zwei Flaschen Dom Perignon entschuldigt. Aber das war für mich über die Kenntnis von Bankern ein einschneidendes Erlebnis. Ich habe heute bei über 500 Millionen Euro Umsatz keinen Cent Schulden mehr bei den Banken. Wenige deutsche Betriebe können das von sich sagen.

Wie ist Ihr Verhältnis zu Geld?

Ich bin immer sparsam. Ich habe Flugzeuge, aber die sind nur ein Gegenstand, um von A nach B zu kommen, gerade hier in der ländlichen Region. Das rechnet sich, dass unsere Mitarbeiter die Flugzeuge am meisten nutzen. Aber ich bin grundsätzlich jemand, der den Euro dreimal umdreht, bevor er ihn ausgibt. Okay, ich habe mir ein kleines Jagdschloss in Ungarn gebaut. Ich muss ja nicht alles den Erben hinterlassen. Aber ich würde nie Geld unsinnig ausgeben – für ein Schiff zum Beispiel. Wie heißt es doch: Der zweitschönste Moment ist der, wenn Ihnen das Schiff übergeben wird, der schönste ist, wenn Sie einen Doofen finden, der es Ihnen wieder abkauft. Ich glaube, ich gebe im Monat für mich selbst keine 1.000 Euro aus. Ich lebe ganz normal. Wer nicht weiß, wo er herkommt, weiß auch nicht, wo er hinwill.

Wie sind Sie aufgewachsen?

Ich wurde sehr streng in einer sehr katholischen Familie erzogen. Mit 16 habe ich mir heimlich ein Moped für 40 Mark gekauft, obwohl mir meine Eltern Motorradfahren verboten hatten. Als meine Eltern dann von dem Moped erfuhren, musste ich es sofort verkaufen. Ich habe 60 Mark wiedergekriegt. Das war mein erstes Geschäft.

Was geben Sie an Ihre Kinder weiter?

Ich habe versucht, meinen Söhnen und meiner Tochter zu vermitteln, dass sie von anderen lernen, auch wenn sie schon an der Uni viel gelernt haben. Und dass sie sich selber absichern. Das beginnt mit einem ordentlichen Ehevertrag. Und ich habe versucht, ihnen beizubringen, dass man im Leben und geschäftlich keine Engagements eingeht, die man nicht bewältigen kann.

Worum geht’s wirklich im Leben?

Mir geht’s darum, das Unternehmen in Frieden zu führen, aber auch Frieden in der Familie zu haben. Das ist ja auch nicht immer einfach. Ich habe schon vor Jahren meinen Onkel und zwei Vettern aus dem Unternehmen herausgekauft, da es viele Streitereien gab. Aus diesem Grunde habe ich zwei Liechtensteinische Stiftungen gegründet. Aus denen bekommen die Kinder Geld, aber unabhängig davon ist die Zukunft der Firma für die nächsten 200 Jahre gesichert. Es gibt ja viele Familienunternehmer, die nicht damit klarkommen, loszulassen. Man darf nicht immer den Patriarchen raushängen lassen. Worum es sonst geht? Auf dem Teppich zu bleiben. Und halbwegs glücklich zu sein, privat wie geschäftlich.


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