Irritationen um Özil gab es schon früh und ein genauer Anfangspunkt ist auszumachen. Als sich Özil bei Nationalspielen der deutschen Nationalmannschaft weigerte, die deutsche Nationalhymne zu singen, war die Irritation groß. Diese konnte auch von der Einheitspresse nicht weggeschrieben werden. Deren einheitliche Meinung, natürlich könne man es von niemand erwarten, die deutsche Hymne zu singen, stieß außerhalb der „Elite“ auf wenig Zustimmung.
Özil setzte noch einen drauf, als er sagte, anstatt die Nationalhymne zu singen, würde er lieber zu Allah beten. Auch wenn er das nicht meinte, bedeutete es für viele: Lieber Scharia als Grundgesetz. Und auch dieser Eindruck ließ sich nicht wegschreiben.
Dazu kam Özils lasche Körperhaltung im Spiel. Diese mag sein individuelles Ding sein, aber es verstärkte den Eindruck, er hätte eigentlich nicht nur keine Lust die deutsche Hymne zu singen, sondern er verspüre noch weniger Lust für sein deutsches Heimatland zu spielen. Diesen Eindruck kann man ausgleichen, wenn man eine besondere Leistung erbringt. Aber das war in den letzten Jahren auch nicht der Fall. Özil spielte in der Nationalmannschaft schlecht, oder wie es Hoeneß ausdrückte: „Der hat seit Jahren einen Dreck gespielt. Den letzten Zweikampf hat er vor der WM 2014 gewonnen“. So gesehen ist Özil nicht Opfer von Rassismus, sondern es drängt sich fast der Eindruck auf, dass er aufgrund der Angst vor Rassismusvorwürfen aufgestellt wurde, denn in der Nationalmannschaft zeigte er seit Jahren keine gute Leistung mehr.
Nun spielten bei der Weltmeisterschaft in Russland tatsächlich alle schlecht. Bei Özil war aber eben schon ein negativer Eindruck vorhanden, der sich dann weiter vertieft hatte, als er sich mit Erdogan fotografieren ließ. Der ist einerseits demokratisch gewählter Präsident, andererseits Herrscher einer Regierung, die sich nicht zu schade ist, Deutsche als Nazis zu bezeichnen. Und, was unter dem Beifall der linken Medien in Deutschland immer zieht: Die türkische Regierung und ihre Medien setzten als Propagandawaffe die Rassismuskeule gegen Deutschland ein. Man zielt dorthin, wo man weiß, dass es dem Gegner weh tut. Und warum ist dort sein wunder Punkt? Weil sich Deutschland seit langem ernsthaft und schuldbewusst mit diesen Vorwürfen auseinandersetzt. Aber viele Deutsche denken: Irgendwann ist genug des Guten!
Einheitlich verlautbaren linke Medien, man mache Özil für den Spielmist der Nationalmannschaft alleine verantwortlich. Das ist Fake-News pur, es ist eine propagandistische Lüge, um einen Rassismusvorwurf begründen zu können. Immer stand nach dem miserablen Ausscheiden die ganze Mannschaft am Pranger. Bei Özil aber kam der Verdacht der versteckten Ablehnung Deutschlands dazu.
Man gab dem deutschtürkischen Fußballspieler die Chance, sich nach Erdogan wenigstens auch mit dem deutschen Bundesspräsidenten zu treffen. Dessen diplomatisch verbrämter Kommentar machte klar, wohin Özils Reise ging. Steinmeier sagte, dass die Fußballspieler erkannt hätten, dass es für sie gut sei, das entstandene Bild zu korrigieren. Es ist also opportun, für sie und ihre Sponsoren ihr Bild zu verändern, es ist aber nicht unbedingt ihre Meinung.
Dazu passt dann auch, dass sich in den Medien nun eine Welle von Rassismusvorwürfen von Einwanderern oder deren Kindern ergießt. Es sei nur einer herausgegriffen. In der WELT schreibt ein in Deutschland geborener Koreaner: „Ich freue mich über dieses gönnerhafte „Sie sprechen aber ein tolles Deutsch“ nicht. Warum? Viele Menschen sehen mich zum ersten Mal und denken so etwas wie: „Mit den Haaren, mit den Augen kann er unmöglich Deutscher sein, ergo kann er auch kein Deutsch.“ Das Lob für mein vergleichsweise akzentfreies Deutsch ist ein vergiftetes.“
Und schon schwingt die Rassismuskeule. Dabei ist es vollkommen normal, bei einem chinesisch aussehenden Menschen an einen Chinesen zu denken. Das Lob über dessen gutes Deutsch als „Gift“ zu bezeichnen, grenzt an Böswilligkeit. Wenn ich als Deutscher in China chinesisch spreche, wird man mich auch loben, aber niemals für einen Chinesen halten, selbst wenn ich dort geboren bin.
Deutschland ist ein liberales Land. Wie wenig rassistisch es ist, merkt man erst, wenn man einmal in einer anderen Kultur gelebt hat. Deutschland wird international wegen seiner Leistungsfähigkeit geschätzt. Afrikanische Kulturen werden selbst in Afrika nach ihrer Erfolglosigkeit bewertet. Dies wird auf den Einzelnen übertragen, denn die Träger der Kultur sind ja die Einzelnen und sie sind wiederum von der Kultur geprägt. Dieses „Vorurteil“ ist menschlich. Jede Kultur bewertet andere Kulturen nach deren Erfolg und das hat nichts mit einem „typisch deutschen Rassismus“ zu tun. Lassen wir uns das nicht einreden.