Wer sich in den vergangenen Jahren mit waschechten Bayern unterhalten hat (also nicht mit den versozialdemokratisiert-grünen Münchnern), dem konnte nicht verborgen bleiben, dass sich bei ihnen die Faust in der Tasche in ständig zunehmendem Zorn ballte. Gelegentlich brach es heraus. So, als Horst Seehofer die Frau Bundeskanzler auf dem CSU-Parteitag wie ein Schulmädchen neben sich stehen ließ und sie abkanzelte. Trotzdem arbeitete dieser Seehofer, nachdem er sich mit seinem Rückzug aus der Landespolitik abgefunden zu haben schien, an der aktuellen Katastrophen-Koalition in Berlin mit, sicherte sich das Innenministerium und überließ dafür sogar die Finanzen dem sozialdemokratischen, damals Noch-Bürgermeister aus Hamburg.
So schien es, ein Auslaufmodell habe sich nur noch zum Karriereabschluss ins Bundeskabinett retten wollen – doch kaum im Amt, begann der Seehofer Horst, wider den Stachel des Mainstreams und seiner ziellos den Medien hinterherlaufenden Parteifreundin aus der CDU zu löcken. Es war ein deutliches, bewusst gesetztes Zeichen, als der Ingolstädter jenen Unsinnssatz, wonach der Islam zu Deutschland gehöre, konsequent ins Gegenteil verkehrte und darauf hinwies, dass diese archaische Ideologie in einem demokratischen, christlich geprägten Staat nichts zu suchen hat. Gleichwohl: Die meisten Beobachter meinten noch, es ginge nur um ein wenig Profilierung. Weit gefehlt, denn nun hat Seehofers bayerischer Nachfolger Marcus Söder nicht nur in das gleiche Horn geblasen – er hat auch in einer den Mainstreamern als rechtsradikalnationalfaschistisch verschrieenen Art und Weise klare Pflocke eingeschlagen.
Söder will die Merkel-Fehler tilgen
Neben einer Liebeserklärung für Bayern und seine Menschen will Söder nun die zahllosen Fehler der Merkel-Regierung gezielt und bewusst ungeschehen machen. Es ist eine Herkulesaufgabe – doch der evangelische Christ aus Franken strotzt vor Selbstbewusstsein. Aus gutem Grunde, denn nachdem Grünrot und nun Grünschwarz auch noch das ehedem führende Baden-Württemberg an die Wand fahren, dürfte Bayern in absehbarer Zeit das einzige Bundesland sein, das noch ernsthaft als Geberland im Länderfinanzausgleich zu beachten ist. Verständlich, dass Söder keine Lust verspürt, nicht nur den sozialistischen Bildersturm des Landes Berlin, in dem nun mit neuer Namensgebung im sogenannten Afrikanerviertel sogar Gustav Nachtigall aus dem Gedächtnis getilgt werden soll, zu finanzieren. Die Selbstkasteiung des kleinbürgerlichen Proletariats macht nicht einmal mehr vor einem überzeugten Gegner der islamischen Sklavenjagden halt, der als Afrikaforscher in einem Atemzug mit David Livingstone, John Hanning Speke und Henry Morton Stanley genannt wird, halt. Söder hingegen will, dass das Symbol der Christen künftig wieder in Schulen und Amtsstuben hängt. Die Symbolik ist nicht zu übersehen.
Während andere Bundesländer im Einklang mit Merkel alles daran setzen, die ehedem deutsche Republik im Auftrag der UN migrantenfreundlich umzuformen und dabei insbesondere dem Islam Tür und Tor öffnen, zeigt Söder nun klare Kante. Ganz oben auf der Agenda steht eine Forderung, die nicht nur bei TE immer wieder erhoben wurde: Beim Schulunterricht soll es mit dem Kotau vor dem Diktat des frühmittelalterlichen Arabers vorbei sein. Werteunterricht steht künftig ganz oben auf dem Lehrplan – die Vermittlung von Werten, die das christliche Abendland geprägt hat und von denen es gegenwärtig noch geprägt ist. Der Islam gehört nicht zu Deutschland – darin sind sich Seehofer und Söder einig.
Zudem soll der Staat seine unter Merkel und de Maiziere verlorene Handlungsfähigkeit zurückgewinnen. Dem Laissez-faire gegenüber dem nicht selten von Migranten betriebenen Drogenhandel und der von Migranten importierten Clankriminalität will er mit massivem Polizeiausbau entgegenwirken. Wer ohne Bleiberecht ist, der soll vor der Abschiebung in Haft genommen werden, um nicht – wie gegenwärtig nur allzu häufig der Fall – blitzschnell in der Illegalität zu verschwinden.
Söder will die von den 68ern zerstörte Republik wieder dorthin drehen, wo sie nicht nur seiner Auffassung nach hingehört: Eine selbstbewusste Demokratie für Bürger mit deutscher Identität, deren Leistung belohnt wird und die nicht verstehen können, dass es auf vielen Marktplätzen mittlerweile nicht nur nach dem Sonnenuntergang eher aussieht wie in Fes oder Dakka.
Die Zornesröte der SPD ist vorhersehbar
Es ist absehbar, dass die politmediale Einheitsfront schnell mit den üblichen Attacken aus dem Knick kommen wird. Das absehbare Geprantl in der Süddeutschen muss man gar nicht mehr lesen – man kann es sich auch ungelesen selbst vorsingen. Zornesrot werden auch die Gesichter der dahinsiechenden Sozialdemokraten werden – man darf gespannt sein, wer als erstes die Plattitüde raushaut, dass Söder nun der AfD hinterherlaufe – wenn es denn nicht zwischen Schreiben und Veröffentlichen bereits geschehen ist.
Dabei sei an dieser Stelle festgehalten: Abgesehen von jenen kleinbürgerlich-sozialistischen Anflügen mancher AfD-Funktionäre, die sie schnell in die Nähe der pseudonationalen Phrasologie des Tausendjährigen Reichs rücken, sind zahlreiche Vorstellungen der Protestpartei originäre Inhalte von CDU und CSU – bevor zumindest die größere der Schwesterparteien von Merkel gekapert und Stück für Stück mit Unterstützung rückgratloser Anpasser wie dem durch die Fügung der kraftlosen Kraft zum Ministerpräsidenten aufgestiegenen Armin Laschet zur Leitpartei der Nationalen Einheitsfront umgestaltet wurde.
Ja – es ist zutreffend: Söder greift die AfD an. Er greift sie an, indem er die klassischen Werte der Unionsparteien, den Glauben an ein in christlichen Traditionen stehendes Deutschland reaktiviert und den Staat als jene Ordnungsmacht definiert, die im Bürgervertrag die vorrangige Aufgabe hat, des Bürgers Sicherheit und Wohlstand zu mehren – und nicht beides einer fiktiven Wahnidee aus den Hinterzimmern von UN und EU zu opfern, die die Lösung des Weltüberbevölkerungsproblems darin erblicken, die Menschenüberschüsse Afrikas und Asiens in die Wohlstandsländer der nördlichen Hemisphäre zu verbringen.
Notfalls auch mit der AfD
Insofern sollte sich niemand einer Illusion hingeben: Sollte Söders auf das kommende halbe Jahr angelegte Plan der Sicherung der absoluten Mehrheit in Bayern an der Bundespolitik oder daran scheitern, dass das verlorene Vertrauen so schnell nicht zurück zu gewinnen ist, wird er auch die Option einer Koalition mit der AfD erwägen, sollte diese in den Landtag einziehen. Der bayerische Blick nach Süden hat gezeigt: Bändigen lassen sich die manchmal irrlichternden Unzufriedenen nicht dadurch, dass man sie verteufelt. Das macht sie nur stark. Sebastian Kurz hat in Österreich gezeigt, wie schnell ein Heinz-Christian Strache zu zahm wird, wenn er vom Krawall-Oppositionellen zum Bundesminister aufsteigt. Ole von Beust hatte es seinerzeit in Hamburg auch gezeigt, wie es geht, den Bürgerprotest gegen die Vernichtung der eigenen Grundwerte auf demokratischem Wege wieder in die Mitte zu holen.
Reicht den Bayern Bayern?
Soweit, so eindeutig. Doch denken wir ein wenig weiter. Reicht es Söder und Seehofer, Bayern zum Bollwerk einer christlich geprägten, deutschen Identität zu machen? Haben sie möglicherweise sogar ein gemeinsames Konzept, wie sie sich die Zukunft der Republik vorstellen?
Jenen, die voreilig erklären, eine Kooperation Seehofer-Söder sei undenkbar, weil sich beide hassten wie das Schwarze unterm Fingernagel, denen sei an dieser Stelle gesagt: So wenig, wie es in der Politik echte Freundschaft gibt, so wenig unüberwindlich ist gegenseitige Abneigung, wenn gemeinsames Handeln den Zielen der Beteiligten dient. Dieses Ziel ist nun spätestens nach Seehofers bundespolitischem Einstieg und Söders Regierungserklärung unverkennbar: Deutschland soll seine fünfzigjährige Selbstvernichtung schnellstmöglich beenden. Die Folgen der Übernahme der Republik durch die von den 68ern geprägten, sozialistischen Ideologen soll ein Ende haben. Bayern soll dabei die Speerspitze übernehmen – es muss dabei die Speerspitze übernehmen, ist es mittlerweile doch die letzte Bastion, in der jene Werte, auf denen Deutschland aufgebaut wurde, noch bewusst gelebt werden.
Das main-mediale Trommelfeuer wird nicht ausbleiben
Insofern ist nicht nur angesichts der Klarheit der Söder’schen Bayernlinie offensichtlich, dass das geballte Trommelfeuer der Mainstream-Medien umgehend ausgerichtet und entladen wird. All das, was Söder verkündet hat – und mehr noch die Perspektive, mit einer an den Bürgerinteressen statt den Funktionärswünschen ausgerichteten Politik die angestrebte Vernichtung der deutschen Identität abzuwenden, wird die rotgrüne Volksfront in ihrem Innersten treffen und sie alles unternehmen lassen, um ihre in einem halben Jahrhundert eroberten Bastionen nicht zu verlieren. Insofern steht Deutschland ab sofort nicht nur vor einem Dauerwahlkampf um die Oberhoheit in Bayern – es steht nun auch im offenen Kampf um die Zukunft der Demokratie.
Die kommenden Monate können so zu einer Weichenstellung werde, bei der sich entscheidet, ob Deutschland auf seinem über lange Jahre erfolgreichen Weg der Wiederaufrichtung nach der Zerstörung durch die nationalen Sozialisten voranschreiten kann – oder ob es sich, um an dieser Stelle Thilo Sarrazin zu zitieren, „selbst abschafft“ und im Sinne von SPD und Grünen auch kulturell zur „Einwandererrepublik“ wird.