„Die verlorene Ehre der Eva Glawischnig“ ist der härteste Pressetitel unter vielen. Gastwirte haben wie eh und je das Ohr am Volk. Einer von ihnen sagt, es ist, als will die Frau uns allen sagen, wir Spitzenpolitiker in allen Parteien sind alle gleich, beim Geld denken wir an uns selbst und an sonst nichts.
Die Wiener Zeitung schreibt:
«Glawischnig leitet seit Freitag die Bereiche „Corporate Responsibility und Sustainability“ just bei jenem Glücksspielriesen, den sie selbst noch im April vergangenen Jahres heftig kritisierte. Die, die Geld und Einfluss hätten wie Novomatic, würden Einfluss auf die Gesetzgebung ausüben, sagte sie damals sinngemäß in der ORF-Diskussionssendung „Im Zentrum“.»
Noch schärfer fasst es Die Presse:
«In der Tat zählte die gebürtige Kärntnerin – so wie die Grünen generell – zu den schärfsten Kritikern des Glücksspiels im Allgemeinen und der Novomatic im Besonderen. Vor nicht einmal einem Jahr warf Glawischnig in einer ORF-Sendung „Im Zentrum“ dem Konzern Gesetzeskauf vor. Nicht nur einmal machte sich die Juristin, die vor ihrer Karriere bei den Grünen bei der Umweltorganisation Global 2000 arbeitete, für eine Verschärfung der Glücksspielregeln stark. Sie war auch für das generelle Automatenverbot in Wien.»
Nach dem spektakulären Austritt des populären früheren Spitzengrünen Peter Pilz, seinem Antritt zur Nationalsratswahl mit einer eigenen Liste, die auch glatt ins österreichische Parlament einzog, ist das der zweite Sargnagel für die Grünen in kurzer Zeit.
Dass Glawischnig ihren Schritt wenige Tage vor den Landtagswahlen in Kärnten (4. März) tut, macht die Grünen fassungslos und stellt der Solidarität in ihren Reihen ein verheerendes Zeugnis aus.