Monatelang versuchte Siggi, unser „Emotionsbrötchen“ (O-Ton Schulz), die Freilassung eines Verfassers von Verunglimpfungen und Schmähschriften („Der nächste Schlaganfall möge sein Werk gründlicher verrichten (über Thilo Sarrazin. Red)“), aus türkischem Gewahrsam zu erwirken. Gabriel servierte dem türkischen Außenminister im heimischen Goslar einen Beruhigungstee, schlug jammernd an die Hohe Pforte von Erdolf, dem Prächtigen, versprach im Gegenzug Panzer, Gold und andere Geschenke – allein, alles so vergebens wie das wöchentliche Ausfüllen des Lottoscheins.
Aber gerade wo Außen-Siggi in vielfach verdienter Versenkung zu verschwinden drohte, öffneten sich quietschend die Eisentüren des osmanischen Kerkers. Seither singt auch die Springer-Presse, bei der der Freigekommene als Pamphletist tätig ist, mit im Chor, der nur ein Lied kennt: Sigmar muss Außen bleiben! Dabei machte den Sultan vom Bosporus erst ein deutliches „Pros’ba“ aus Moskau nachgiebig. Oder, wie es Gabriel ausdrückte, Putins leitender Angestellter Schröder habe geholfen, „Türen aufzumachen in Istanbul“. Ja, es scheint, die halbe Welt will den wankelmütigen „Mal so, mal so“-Politiker unbedingt auf diesem Posten halten. Hat Moskau eine Agenda 2021?
♦ „Gabriel“, sagte eine kluge Freundin beim Kaffee, „ist doch der einzige, den die Leute überhaupt kennen aus der SPD“. Deshalb sei es besser, wenn er bliebe. Dem Argument lässt sich schwer widersprechen. Wer weiß schon Thorsten Schäfer-Gümbel einzuordnen? Mancher kennt vielleicht Nahles, Maas oder Stegner, aber das ist eher ein Nachteil für die Partei.
♦ Gerührt vernahmen wir die Abschiedsworte des einst ohne eine einzige Gegenstimme aufs Schild gehobenen Anführers der deutschen Sozialisten: „Ich scheide ohne Bitterkeit und ohne Groll“. Schulzens Biographie legt nahe, dass der gelernte Bücher- und Sprüche-Händler wohl eine lukrative Ausstiegsklausel vereinbart hat …
♦ Heute sind wir ein wenig kulturell, denn die TV-Fernbedienung hatte uns ungeplant in eine längere Ansprache des Berliner Ober-Genossen Müller geführt, in der es darum ging, dass auch der Filmschaffende im unermüdlichen Kampf gegen Populismus und Popolismus seinen Platz einzunehmen habe. Das Plappern war des Müllers Lust, aber auch Moderatorin Engelke benötigte ihre Zeit, um jeden einzelnen anwesenden Geldgeber aus der Auto-, Kosmetik- und Uhrenindustrie dankend zu begrüßen in der eigentlich werbefreien Abendstunde des Staatsfunks. Der Anlass des Abends war wohl die Geißelung männlicher Regisseure und Produzenten, die jungen Frauen, die zum Film wollen, schamlos Hilfe versprechen, um dann die inneren Werte der Miminnen schändlich zu ignorieren. Pfui! Als der geschäftsführende Minister Heiko („Nein heißt Nein“) eingeblendet wurde, schaltete sich der Fernseher wie von selbst aus. Dann lieber ein Buch!
♦ Vor über 80 Jahren schrieb Erich Kästner über das Berlin der ersten Republik: „Hinsichtlich der Bewohner gleicht (Berlin) längst einem Irrenhaus. Im Osten residiert das Verbrechen, im Zentrum die Gaunerei, im Norden das Elend, im Westen die Unzucht, und in allen Himmelsrichtungen wohnt der Untergang.“ Der Senat, also die Anstaltsleitung, verteilt in Kitas derzeit Broschüren, damit schon Kleinkinder die „sexuelle und geschlechtliche Vielfalt“ lernen mögen. Titel: „Murat spielt Prinzessin, Alex hat zwei Mütter und Sophie heißt jetzt Ben.“ Das erinnert an eine alte Werbung: „Raider heißt jetzt Twix – und OB-Müller heißt jetzt …“.
♦ Berliner Schüler können, einem geheimen Bericht zufolge, auch in der dritten Klasse gerade mal Verkehrsschilder lesen.
♦ Bevor wir heiter weiter ziehen, erst noch mal zum Karneval. Seit über 1.000 Jahren dürfen die Jecken die Obrigkeit hochnehmen, damit ist aber jetzt Schluss! Beim Dudweiler Fastnachtsumzug (Saarland) erlaubten sich Narren ohne Absprache mit der Parteileitung einen Wagen mit dem Slogan „Die Wanne ist voll“ loszuschicken. Jetzt ermittelt der Staatsschutz, Abteilung GeNaPo (Geheime Narrenpolizei). Und Saarländer Heiko Maas (ging dieses Jahr als Justizminister) hat schon die Vorurteile in der Tasche.
♦ 30% weniger Narren beim Kölner Karneval, jammern Kölsche Wirte. Wahrscheinlich dachten viele, die Merkel und Co. nicht ganz so toll finden, sie bekämen nichts zu trinken, schließlich gilt in Köln ja „Kein Bier für Rechtspopulisten“.
♦ „Liebe deutsche Soldatinnen, Soldaten und Soldadingens in Mali, leider müsst ihr noch ein wenig in Mali bleiben, weil mir niemand sagte, dass wir nur ein Flugzeug haben. Und das ist leider kaputt. Tröstet euch, in Deutschland ist es eh lausig kalt. Eure frierende Ursel, die immer zu euch hält!“ (nach Diktat verreist)
♦ Es ist den deutschen Behörden auf unnachahmliche Weise gelungen, die Zahl der Ärzte unter den Einwanderern drastisch zu erhöhen. Es genügen ab sofort ein Zettel aus der Heimat, dann noch ein kleiner Sprachtest, und hopp! – Operation frei für Dr. syr. oder Dr. afr. (natürlich nur Kasse!).
♦ Das Bild des 18-jährigen Dean Martin L. , der wegen Beteiligung an mehreren Gruppenvergewaltigungen gesucht wurde, war zu nicht übersehen. In allen Medien stand der Klarname unter dem unverpixelten Fahndungsfoto. Als wollten die Melder herausschreien: Seht her! Das hat es immer schon gegeben in Schland! Das hat nix mit … ähem … zu tun! Und klingt Dean Martin nicht fast ein wenig wie Kevin? Dann, urplötzlich – die Bilder verpixelt, und wir lesen, Dean Martin könne „nicht die treibende Kraft gewesen“ sein. Er sei eher höflich, zurückhaltend und introvertiert, so sein Anwalt. Zudem gehörten die Täter „zur Gemeinschaft der Sinti“. Und schwupps war der Presserat wohl aus dem Urlaub zurück.
♦ Horst hat Grippe, Söder kämpft mit dem Karnevalskater und Herrmann, ach, der Herrmann! Kein Wunder, dass die führerlosen bayerischen Behörden derzeit ziemlich durch den Wind sind. In Donauwörth hielten sie 150 Gambier, die wegen fehlender Willkommenskultur lieber nach Italien ausreisen wollten, gewaltsam in Bayern fest! (Sie haben sich nicht verlesen, rein kommt jeder, raus keiner.)
♦ Ganz Deutschland leidet unter Demoskopia. Fast stündlich werden neue Fieberstände gemeldet. Die Sache ist nicht ungefährlich, ein Patient Sch. ist, nachdem seine Temperatur im letzten Jahr bis auf über 30 hochschnellte und dann rapide abkühlte, inzwischen von uns gegangen. (Bei Patientin M. zeigen sich bereits ähnliche Entwicklungen).