Der Zufall wollte es, dass ich beim Zappen ins ZDF geriet, wo Frau Slomka sich aufführte wie eine – im Tatort nicht erlaubt – agressive Kommisseuse, die sich offensichtlich einbildete, einen schwer tatverdächtigen Christian Lindner zum Verhör vorgeführt zu kriegen.
Nun, da hatte sie sich den Falschen ausgesucht. Denn Lindner ließ sich von der schon körpersprachlich unerträglichen Frau nicht provozieren. Obwohl sie ihm immer, wenn er in der Sache sagte, was sie nicht hören wollte, nicht nur ins Wort fiel, ihn nicht ausreden ließ, sondern wie in einer kreischenden TV-Show hyperventilierte. Frau Slomka wollte Herrn Lindner vorführen – er führte sie vor.
Ich empfehle jedem politisch Interessierten, sich diese TV-Minuten ohne Ton anzusehen. Das decouvriert die außer Rand und Band geratene TV-Frau noch sichtbarer als mit Ton.
Dieses Video gehört in jede Journalistenschule, in jede Ausbildung der Medienanalyse: Diese nicht mehr zur Selbstkontrolle fähige Frau ist der Anschauungsfall des Polit-Aktivisten, der mit Journalismus nicht das geringste zu tun hat. So extrem wird es nicht überall sichtbar, wie Medien und Politik die Plätze getauscht haben.
Solche Polit-Aktivisten können es nicht ertragen, dass es Politiker oder überhaupt Personen des öffentlichen Lebens gibt, die nicht parieren, die nicht tun, was sie anordnen.
Frau Slomka bildete sich tatsächlich unübersehbar ein, sie könnte Herrn Lindner die dämlichste aller Fragen ungestraft stellen: Warum machen Sie nicht mit, wenn alle mitmachen und wir Medien das wollen?
Gehen Sie ins Trainingscamp, Frau Slomka, oder noch besser, kandidieren Sie für die Grünen. Dort fällt Ihr Hyperventilismus nicht weiter auf.