Keine Sorge, wir schreiben so gut wie nichts über Trump in dieser kleinen Geschichte. Was auch? Die Arbeitsmarkt-Statistiken in den USA sind seit vielen Jahren relativ wertlos, weil die Parameter kosmetisch verändert wurden. Das heißt, die besseren Zahlen unter Trump zeigen genauso wenig wie die Zahlen unter Obama. Und auch wenn der Börsenexperte Claus Kleber den Aktienboom als Obama-Boom sieht, kann das schon morgen ein Obama-Crash werden, den Kleber dann allerdings als Trump-Crash verkaufen wird.
800 Dekrete aus der Obama-Zeit aufgehoben, weniger Illegale in den USA, neue Leute für den Supreme Court nominiert, Mexiko-Mauer-Prototypen in Auftrag gegeben, bilaterale Deals angeschoben – das kann man so oder so sehen.
Weiß nicht ein jeder, der gelegentlich die Old News einschaltet, was Claus Kleber von Trump hält? Will irgendein normaler Mensch wissen, wie Anke Domscheit-Berg den US-Präsidenten sieht? (Warum war sie überhaupt da? Weil die „Parteilose“ für Die Linke in den Bundestag gewählt wurde und Die Linke bei Maybrit Heimrecht hat?) Auch was die Herren Erik Kirschbaum (US-Journalist) und Bernhard Mattes (US-Handelskammer AmCham Germany) zum Thema „Der unfassbare Präsident“ beizutragen hatten, darf vernachlässigt werden. Wir haben Wichtigeres zu besprechen.
Es ist Claus Kleber zu verdanken, dass die wichtigste Bedrohung unserer Zukunft den Weg in die Debatte fand. Der clevere Claus hat auf GEZ-Spesen die ganze Welt bereist, jeden Kontinent, alle wichtigen Orte gesehen, hier und dort Tränchen verdrückt, und was meinen Sie, hat er überall auf unserem schönen Planeten entdeckt, gleich wohin ihn die Recherchen führten? CHINESEN! Überall Chinesen, die sich schmeichelnd jedem Potentaten der Welt andienen und ihre Brückenköpfe errichten. „In dieser Liga spielen die Europäer nicht“, ist seine bittere Erkenntnis. Nur hier und da mal eine Schild in Afrika: „Hier finanziert die EU eine Schule oder eine Straße.“
Ja, sagt Siggi, wir unterschätzen die Chinesen. (Nichts anderes waren übrigens immer Trumps Worte, plus die Ankündigung, neue Deals auszuhandeln.) Hier fügte Journalist Erik an, dass China Trump vielleicht besser versteht, als Europa das tut. Jedenfalls stünde Nordkorea extrem unter Druck, seit Trump mit Xi dealt. „Das hat wohl gewirkt.“ Und Trumps Brüssel-Bashing wohl auch, merkte Bernhard Matthes von der Handelskammer an. Er höre auch bei der EU zu den NATO-Zahlungsaufforderungen: Trump hat Recht.
Und dann verstolperte sich unser komischer Claus in ein Thema, das er besser liegen gelassen hätte. „Donald Trump hat gespürt, dass da Dinge laufen, die an Medien und Obama vorübergegangen sind“, erklärte er den Erfolg des New Yorkers. Sowie: „Er twittert und alle stürzen sich darauf.“ Dass das wohl eher den Vertrauensverlust der Medien erklärt als den Erfolg Trumps, hat er gar nicht mal bemerkt. Denn schon zitierte er eine Clinton-Zeitung, Trump habe 1.400 Lügen verbreitet, und damit Hillary zerstört. (Nur mal am Rande: Lass mal deinen Assistentenstab „Bismarck“, „Wahlkampf“, „Lügen“ googeln, Clausewitz!)
„Wir und ihr haben die Leute nicht pausenlos belogen!“, entfuhr es couragiert dem Claus. Nicht pausenlos?! Maybrit Illner dachte wohl, dieses sei der richtige Zeitpunkt, den ZDF-Kollegen nach seiner Mitgliedschaft in der Atlantik-Brücke zu fragen. Ach, sagte der gut vorbereitet, das sei eine ehrenwerte Gesellschaft – und er nur eine Karteileiche.
Zum Abschluss müssen wir noch kurz auf unsere Beinahe-Überschrift eingehen. Illner: „Was müsste die SPD im nächsten Wahlkampf anders machen, Herr Gabriel?“ Siggi: „Wie viel Zeit haben wir denn?“ Chapeau! Mit sechs Worten Schulz komplett demontiert.
Wie bereits in der Blackbox notiert: Los Wochos Finales di Martin.