Regelmäßige Leser von Tichys Einblick kennen meine Position zum Parteienstaat. Im neu zusammengesetzten Bundestag regiert er weiter. Zyniker in den Apparaten finden den Einzug der AfD nützlich. Was sie selbstverständlich nie öffentlich sagen werden. Der Lärm um die AfD lenkt nämlich davon ab, dass an den wirklichen Problemen des Landes weiterhin nicht gearbeitet werden wird.
Nicht an den maroden Bildungseinrichtungen, nicht an der restlichen maroden Infrastruktur, nicht an den unzähligen Innovations-hemmenden Bürokratiefesseln an allen Ecken und Enden – und, und, und. Deutschlands Wirtschaftszahlen täuschen über die Tatsache hinweg, dass das Land von der Substanz zehrt, sie verbraucht und bei der ersten Konjunktur-Delle wie ein Kartenhaus einstürzen wird.
Selbstverständlich verschärft eine große Zahl von Einwanderern, die durch das Schlupfloch Asylrecht ins Land strömen können, den bevorstehenden sozialen Konfikt; er wäre aber auch ohne die Einwanderer irgendwann ausgebrochen. Die vergleichsweise wenigen, die sich zu Recht auf das Asylrecht berufen, stellten das Land vor kein Problem, die irreführender Weise Flüchtlinge genannten Einwanderer tun das sehr wohl – sozial und kulturell.
Ein realistischer Blick auf die politischen Folgen dieser Bundestagswahl lässt nur einen Schluss zu: Der Druck auf die festgefressenen Strukturen der Parteien, die vom ganzen Staat Besitz ergriffen haben, ist politisch nicht organisierbar, er wird wirtschaftlich entstehen. Innerhalb des deutschen Parteiensystems ist Deutschland nicht reformierbar. Daran ändert eine Partei mehr oder weniger nichts. Die einzige systemfremde Partei waren die Grünen, das Parteiensystem hat sie nicht nur gezähmt, sondern zu seinem Chef-Dompteur gemacht.
Eine politische Kraft (nicht Partei), die Freiheit und Recht verwirklicht, ist weiterhin nicht in Sicht. Aber sie ist da, wenn ihre Zeit gekommen ist. Die Probleme suchen sich ihre Leute, nicht umgekehrt. Keine Perspektive für Ungeduldige, ich weiß.