Gunnar Heinsohn wurde durch eine Äußerung von Präsident Trump zu einem Beitrag über den War Index, den Kriegs-Index im weekly Standard angeregt. Seit 2001, schreibt er, folgen US-Präsidenten den Spuren des gescheiterten sowjetischen Kriegs in Afghanistan (1979-1989). Trump sagte kürzlich, er fürchte, die U.S. könnten ihren dortigen Krieg verlieren, er stünde unter dem Druck, mehr Truppen hinzuschicken, um zu gewinnen.
Weder der Präsident, noch seine Berater, sagt Heinsohn, würden begreifen, dass ihr Problem nicht auf dem Schlachtfeld liegt. Mit der Geburtenzahl sei Afghanistan in der Lage gewesen, die zwei mächtigsten Militärmaschinen der Welt herauszufordern:
„Birth rates, not bombs and bullets, explain how an apparently insignificant country like Afghanistan has been able to challenge the two most powerful military machines in the world.“
1979 ging das 380-Millionen-Volk des Sowjetblocks in den Krieg gegen das 13-Millionen-Volk von Afghanistan. Nach 650.000 bis 2 Millionen Toten in 10 Jahren konnten die Sowjets und ihre Verbündeten die Zahl der afghanischen Kämpfer von 1.76 auf 1.65 Millionen senken, aber nicht deren Kampfgeist. Die Russen hatten die Tatsache vernachlässigt, dass der bereits hohe War Index Afghanistans von 4,65 auf 6,53 geklettert war, angesichts der extremen Zunahme von zornigen jungen Männern gab die kommunistische Superpower auf:
„Faced with that extreme drive of angry young men, it was the Communist superpower that gave up the fight.“
Ein Jahrzehnt nach dem Abzug der Russen war die Zahl der Männer im Kampfesalter zwischen 15 und 29 Jahren von 1.65 Millionen auf 2.73 angewachsen. Heinsohn: Der unbrechbare Kampfgeist von jungen Männern hatte die Hardware des modernen Krieges besiegt. Und: „Today Afghanistan’s pool of warriors numbers above 5 million; the country’s war index is almost 6.0.“
Heinsohns War Index: Wenn der Kriegs-Index die Zahl 3,0 übersteigt (wenn es 3.000 oder mehr Teenager auf 1.000 ältere Männer gibt), wird irgendeine Form von Gewalttätigkeit wahrscheinlich. Heinsohn weiter: Können junge Männer, die verzweifelt nach Jobs und sozialem Aufstieg suchen, nicht auswandern, werden sie kriminell oder Teil von Bandenkriegen, begehen Selbstmord, nehmen an politischen Coups oder Revolutionen teil, an anderen selbstzerstörerischen Konflikten, an Massakern oder eben Krieg. Nationen mit einem Kriegs-Index von 1,0 wie die USA oder 0,65 wie Deutschland können eigentliche keine Kriege führen (meine Formulierung), weil jeder westliche Soldat den einzigen Sohn oder oft das einzige Kind seiner Mutter ist (Heinsohns Formulierung).
Heinsohns Rat: Bevor Politiker ihre Soldaten in den bewaffneten Kampf schicken, sollten sie den Kriegs-Index des Feindes prüfen, ist er 3,0 oder höher, die Lehre aus Afghanistan berücksichtigen: Die Wirkung von Flugzeugen, Panzern und Truppen ist begrenzt, wenn die Demographie auf der anderen Seite steht.
Gunnar Heinsohn lehrt Kriegs-Demographie am NATO Defense College in Rom. Hoffentlich hören ihn nicht nur Offiziere, sondern verantwortliche Regierungen.
Heinsohn stellt die Frage in dem hier besprochenen Artikel nicht. Lassen Sie also mich fragen: Was importieren Deutschland und Europa mit den vielen jungen Männern aus Afrika, Vorderasien und Afghanistan?
Heinsohn darauf angewandt bedeutet also: Sind junge Männer in der verzweifelten Suche nach Jobs und sozialem Aufstieg nicht erfolgreich, werden sie kriminell oder Teil von Bandenkriegen, begehen Selbstmord, nehmen an politischen Coups oder Revolutionen teil, an anderen selbstzerstörerischen Konflikten, an Massakern oder Krieg – oder Terror.