Mit einer unfassbaren Chuzpe ermöglichte Maybrit Illner der dauerhaft verbalauffälligen Katja Kipping, nachdem ihr ein ordentlicher Shitstorm ins Gesicht geweht war und ihre Partei (formerly known as SED) wohl schwere Stimmenverluste befürchtete, sich aus ihrem dummdreisten G20-Kommentar („durch Hamburg marodierende Polizisten“) herauszuwinden. Natürlich habe sie nicht die Polizistinnen und Polizisten gemeint, sondern die Polizeiführung, die „auf Eskalation gesetzt“ habe. „Es gehört zu einer Demokratie dazu“, sagte die, die Demokratie eher als nützlichen Verbalrahmen begreift, „dass man beide Seiten kritisieren dürfe.“ Das hat man auch selten, dass der Tiefpunkt einer Sendung gleich am Anfang steht. Ein wahrlich durchtriebenes Spiel.
Wo war der Stoiber Edi? Offiziell wurde nichts bekannt, also erfreuen wir uns stattdessen an der Vermutung eines Twitterers: „Stoiber steckt im ICE von München zum Flughafen fest. Also in München, aber doch am Flughafen“ Und fügen ein typisches Edi -…Äh.. hinzu. Auch Außen-Siggi fehlte, aber er wurde würdig nichtssagend von Hubertus Heil vertreten. Physiognomisch kam bei uns die Frage auf: Sind die eigentlich verwandt? Siggi hatte sich ja bereits vor der Sendung zum Obst gemacht. Bei jeder G-20-Sause war Mister Superwichtig dabei, in jedes TV-Format hatte er sich zum Gipfel gedrängt, um hinterher zu sagen: War alles für die Katz … Was Heil damit begründete, dass für „die großen Fragen der Menschheit“ die G-20-Ergebnisse nicht hinreichend gewesen seien. Die „großen Fragen der Menschheit“? Drunter macht‘s die SchulzPD nicht mehr.
Witzigerweise durfte Melania zwar ein Kinderkrankenhaus besuchen, Montmartre aber nicht. Far too dangerous, befand der Secret Service. Paris ist halt wirklich nicht mehr Paris. Natürlich begrüßte Macron kurz La Merkel, aber heute Abend geht er lieber mit Donald und Melania schön essen. Vielleicht darf Merkel ja zum Montmartre?
Sie merken schon, lieber Leser, wir nutzen jede Möglichkeit, um uns vor der Berichterstattung über die Illner-Sendung zu drücken. Will man ernsthaft wissen, was der Linkspolitologe Albrecht von Lucke über die Zukunft der Welt denkt? Oder der ehemalige Zeitjournalist und spätere Gauck-Redenschreiber Thomas Kleine-Brockhoff? „Unsere Herzen sind weit, unsere Möglichkeiten endlich“, zitierte der seinen Ex-Gauck und damit wahrscheinlich sich (?), und schon sind wir beim Thema Flüchtlinge. Heil will für „jeden Euro, den wir in Rüstung stecken, einen für die Entwicklungshilfe“ abzweigen.
Am Ende wurde die Runde richtig komisch und wollte ganz Afrika retten. Allen voran Lucke, der von zu errichtender „Ordnungspolitik“ und „Gewaltmonopol“ schwadronierte. Man mag ihm eine gute Reise wünschen! Vielleicht nimmt er Frau Kipping mit, die das Ganze mittels „Millionärssteuer“ zu finanzieren gedenkt. Das wäre ein förderungswürdiges Projekt. Gleichzeitig müssten die Freihandelsabkommen mit Afrika dringend beendet werden, forderte Trum.., ach Quatsch, Kipping.
Gauck-Schreiber Kleine-Brockhoff, der jetzt beim Marshall-Fund untergekommen ist, verhallte ungehört mit dem Versuch, auch einen Schutz der Grenzen anzumahnen („Ein handlungsunfähiger Staat begrenzt Möglichkeiten“, sonst würden am Ende ganz andere Leute gewählt).
Und obwohl alle einstimmig festgestellt hatten, dass in Europa gar nichts mehr funktioniert, wurde doch abschließend das Europa-Lied angestimmt. „Europäisch“ müssten die Probleme gelöst werden, notfalls mit Zwang. Da musste ich an die Postwurfsendung denken, die mich heute erreichte. „Europa gewinnt!“ Dazu eine persönliche Gewinnnummer, die kostenlos einer Hotline mitzuteilen sei. Eine „hundertprozentige Gewinnchance“ für jeden! Erst dachte ich, da steckt Merkel oder die SPD dahinter, dabei war‘s ein ganz normaler Betrugsversuch …