Ralf Stegner macht sich seine Welt, wie sie ihm gefällt. Modelliert an ihr rum, als wär‘ er sich dann doch nicht ganz so sicher drum. Erst teilt er den Unaufgeklärten in der Volkshochschule Twitter mit:
Der „Schwarze Block“, Interventionistische Linke, Antifa terrorisieren Hamburg für „die Rechte“? Hm? Da braucht’s Phantasie, und zwar echte. Doch da stört Ulf Poschardt den Stegner’schen Regelkreis.
Dann beschmutzt auch noch Jan Fleischhauer das Stegner’sche Weltbild, igitt. Doch dieser setzt selbst einen Riss in sein’s, lässt seine Formulierung nun doch zu, dass es erstens „unanständige“ Linke geben kann und solche „was mit Gewalttätern gemein“ haben könnten. Ist Ralf Stegner nicht ideologiefest? Oh, oh …
Der folgende Teil der Twitter-VHS-Kurs-Serie wirft erneut die Frage auf, ob der Dozent sich gründlich genug vorbereitet hat … „die Verherrlichung von Gewalt eher rechte Gesinnung“. „Eher“? Also ist die Verherrlichung von Gewalt auch möglich bei linker Gesinnung? Stegner, Stegner, was kommt denn da noch?
Doch nein, unser Volksaufklärer Stegner bietet die ideologisch saubere Lösung an, die in den gleich aufgeklärten Medien auch sofort aufgegriffen wird: Wer Gewalt anwendet und trotzdem nicht „rechts“ ist, ist kriminell. Damit fädelt Stegner wieder in die vorbildlich einfache Weltsicht seines Mitgenossen Michael Roth ein:
Wo Ralf Stegner die Stimme einer Frau einordnet, die von den Jungen Liberalen über die Piratenpartei in die Partei Die Linke wechselte (und in die Kahane Stiftung), teilt er uns vielleicht irgendwann noch mit. Wäre nicht wichtig, wenn diese Einstellung nicht bei vielen durchschiene.
Dass die große demoskopische Mehrheit derer mit Parteipräferenz SPD anderer Meinung ist als die Hälfte derer mit Präferenz Die Linke, stellt eine Frage für die nächste Stegner-Lektion in seiner Twitter-VHS-Kurs-Serie: Wird Die Linke damit für Stegner bündnisunfähig oder noch Schlimmeres?
Bernd Zeller bietet Stegner eine Bebilderung seiner nächste Lektion der Twitter-VHS-Kurs-Serie an.
Ein Kollege schaute sich nach der G20-Schlacht in Hamburg am Sonntag um und zog aus dem folgenden Bild den Schluss, zumindest die SPD Altona war vorbereitet.