Tichys Einblick
Unterbrechung nach Terrorwarnung

„Rock am Ring“ – Veranstalter Marek Lieberberg übt harte Kritik

Konzertveranstalter Marek Lieberberg des Großevents "Rock am Ring" und Xavier-Naidoo-Verteidiger fand harte Worte gegen die Unterbrechung seiner Veranstaltung wegen polizeilichen Terrorverdachts. Was wird aus diesem öffentlichen Eklat?

Screenshot: Facebook/Rock am Ring Blog

Die Großveranstaltung „Rock am Ring“ des Konzertveranstalters Marek Lieberberg musste unterbrochen werden. Unter anderem der SRW berichtet, dass zwei terrorverdächtige Personen festgenommen wurden. Terrorverdächtig, weil einer von ihnen wohl mit einem Terrorverdächtigen verwandt sei. Und weil die beiden als Mitarbeiter des Festivals Zäune aufgestellt hätten, wollten die Sicherheitsbehörden nicht ausschließen, dass diese Tätigkeit Vorwand gewesen sein könnte für die Hinterlegung eines Sprengsatzes. Oder so ähnlich. Nichts Genaueres weiß man bisher.

Nun hatte Lieberberg schon im letzten Jahr Pech, als ein verheerendes Unwetter über das Gelände tobte. Sicher auch deshalb tobte Marek Lieberberg in einer außerplanmäßigen Pressekonferenz am frühen gestrigen Abend. Der Xavier-Naidoo-Verteidiger – er soll eine ganzseitige Solidaritätsanzeige für den Musiker bezahlt haben – sprach den Journalisten Sätze in die Mikrofone, die nun das Potential haben dürften, zu Ikonen zu werden. Die Pressekonferenz klatschte zustimmend. Auch das ein Novum im Zusammenhang mit einer PK zu einer Terrorwarnstufe.

Die Medien stürzen sich heute früh auf Sätze wie diesen: „Es muss Schluss sein mit ‚This is not my islam an this ist not my shit‘.“ Von Brand- und Wutrede wird geschrieben. Diskutiert wird nun sicher, ob hier einer übers Ziel hinausgeschossen ist oder vielleicht doch in einem seltenen Moment der spontanen Wahrhaftigkeit agierte. „Die Rechte“ jedenfalls wird’s freuen. Und es wird eine Diskussion anstoßen. Sicher wird beispielsweise Claudia Roth sich als ehemalige erfolglose Musikmanagerin berufen fühlen, über den megaerfolgreichen Veranstalter zu urteilen. Man darf allerdings gespannt sein, welche Vorwürfe man parat hält oder aus der schmutzigen Kiste zieht gegen einen, der Konzerte „gegen Rechts“ veranstaltete, der in seinem Bereich Leute aus aller Welt zusammenbringt, der also auch Botschafter von Multikulti sein könnte, der aber vielleicht auch irgendwann mal die Nase voll haben darf.

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