Tichys Einblick
Blick zurück – nach vorn

Blackbox KW 1 – Das fängt ja gut an …

Kugelbomben und DumBum-Geschosse auf Berlins Straßen, nur die Justiz hat den Knall nicht gehört. Annalena Baerbock ohne Handschlag von Islamisten in Syrien, und Fritze Merz will uns mal wieder für dumm verkaufen …

Silvester in Köln ist auch nicht mehr das, was es mal war. Offenbar blieben die Damen zuhause, denn Opfer des beliebten „Taharrusch dschama’i“ – gemeinsames Belästigen einheimischer Frauen – wurden nicht gemeldet. Sicher, bei irgendjemandem wurde ein „Messer im Oberkörper“ diagnostiziert, aber die Top-Meldung der Kölner Medien war die Rettung der Hunde-Dame Kosi vor Böllerattacken.

♦ Auch in Berlin war alles knorke, wenn man die Staatsanwaltschaft fragt. Gerade mal zwei Haftbefehle ausgestellt,
 da hatte man mit der Verfolgung von Beleidigungen grüner Leistungsträger durch den Twitterpöbel mehr zu tun. Schließlich hatten die Grünen, so ihr Abgeordneter Benedikt Lux im Jahr 2020, „die gesamte Führung fast aller Berliner Sicherheitsbehörden ausgetauscht“, mit dem frommen Wunsch, die Gleichschaltung möge sich „in Zukunft bemerkbar machen“. Bei der Justiz ist das gelungen.

♦ Polizei und Feuerwehr tun sich hingegen wohl noch etwas schwer. So wurden trotz des neuen grünen Geistes, der durch die Amtsstuben weht, etwa 670 Ermittlungsverfahren eingeleitet – wegen Verstößen gegen das Waffengesetz sowie das Sprengstoffgesetz, tätlichen Angriffen auf Vollstreckungsbeamte sowie Körperverletzungen und Brandstiftungen. 400 Randalierer wurden festgenommen, und von der Justiz sogleich wieder freigelassen.

♦ Sodann entspann sich direkt zu Jahresbeginn in Berlin eine Debatte auf höchstem intellektuellem Niveau. Bürgermeister Kai Wegner (CDU) forderte nach der Silvesterknallerei, das Waffenrecht müsse „endlich verschärft werden“, … und Innenministerin Nancy von der SPD sagte, die FDP sei schuld, dass es noch nicht verschärft worden sei. Beide wussten natürlich, dass die sogenannten Kugelbomben, die sich besonders im migrantischen Milieu großer Beliebtheit erfreuen, längst verboten sind. Aber sie reden halt gern, und die Presse hört gern zu.

♦ Ein tschechischer (?) Hersteller von Sprengmitteln für den Hausgebrauch hatte sein Produkt, orthografisch leider nicht ganz korrekt, extra „DumBum“ genannt, um Einfaltspinsel vor unsachgemäßem Gebrauch zu warnen, was aber vielerorts in die Hose ging.

♦ Unsere Annalena, klügste Außenministerin aller Zeiten, ging nach Silvester gleich wieder an die Arbeit und reiste mit „ausgestreckter Hand“ nach Syrien, die die Syrer allerdings nicht ergreifen wollten. Schließlich waren bereits 60 Millionen Euro deutsche „Soforthilfe“ für die Islamistentruppe
 angewiesen worden und zweitens ist Annalena eine Frau. Wenigstens hörten sie ihr geduldig zu, was Syrien jetzt alles nicht machen darf, und führten sie zum Dank in Assads Gruselkammer und in die Überreste der deutschen Botschaft, wo Baerbock ein Selfie machen durfte.

♦ Wen muss man fragen, wenn es um die 68 Tonnen Uran geht, die Deutschland 2024 aus Russland importierte, immerhin 70 Prozent mehr als im Jahr davor? 
Annalena, weil Russland Ausland ist oder unser Energiegenie Robert in seiner Eigenschaft als Wirtschaftsminister, der die Atomkraftwerke abstellte?

♦ Übrigens. Beinahe wäre uns einiges erspart geblieben seit Sommer ’24. Da hat der Habeck Robert nämlich angeblich mal länger nachgedacht: „Kann ich noch einen sinnvollen Beitrag leisten oder sollte ich ganz aufhören mit der Politik?“
 Aber irgendjemand muss ihm schlecht zugeredet haben, denn das Ergebnis der Robertschen Exerzitien sehen Sie ja selber, verehrte Leser, und schon bald hängt er überlebensgroß an Wänden und Strommasten. Und verkauft sich als kleiner Bruder vom großen Fritz. Wehretat verdoppeln, Schuldenbremse „modifizieren“, undundund …

♦ Computerausfall bei der Bundespolizei an den Flughäfen. Putins Hacker? Oder Faesers Schlendrian? Die Polizeigewerkschaft geht von Faeser aus. Die wird sagen: Es war die FDP.

♦ Weil der Staat fast nur noch für Migranten baut, empfiehlt Friedrich Merz, der sich schon als Kanzler sieht, den Deutschen „Wohnmodule bis 80 Quadratmeter ohne Keller aber mit kleinem Garten“.

 Solche Merz-Klausen sollen ratzfatz dank „Bau-Turbo-Programm“ entstehen und nur 100.000 Euro kosten. Würde es solche „Tiny Houses“ nicht seit Ewigkeiten geben, könnte man Merz direkt Originalität unterstellen.

♦ „Friedrich Merz hat jetzt die Chance, ein großer Kanzler zu werden, wenn er das Gegenteil dessen macht, was Olaf Scholz macht“, ist grundsätzlich richtig, außer so, wie Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) das gemeint hat. Denn so, wie sie das meint, kriegt Merz vielleicht ein Denkmal in Kiew, aber bei uns gehen die Lichter aus.

♦ Schlauer Plan vom Lindner von der Lindnerpartei: „Wenn Union und FDP gemeinsam sagen würden, wir sind bereit, für eine Mehrheit zu kämpfen, wählt nicht AfD und BSW, sondern gebt uns ein Mandat, damit wir ohne SPD und Grüne regieren können, würde das die politische Landschaft umwälzen.“ Zwei Einwände und eine Feststellung. Die Einwände heißen Strack-Zimmermann und Marco Buschmann. Außerdem: Früher hätte die CSU ja vielleicht mitgespielt – Erststimme CSU, Zweitstimme FDP – aber nach der Reform braucht Söders Truppe jede Zweitstimme selbst, sonst bleibt sie wie die Lindners draußen.

♦ „Save the date“ schreibt Alice Weidel auf X und kündigt für den 9. Januar um 19 Uhr ein „aufregendes Gespräch“ mit dem Tesla- und SpaceX- und X-Chef Elon Musk an. „Großkapitalist“ schimpft die eifersüchtige Sahra Wagenknecht. Die kann es schwer verknusen, dass Elon und Alice sich so gut verstehen, aber das sei kein Wunder, so Sahra, weil Weidel „die arbeitenden Massen im Land ignoriert“.
 „Die arbeitenden Massen“ – wir sehen sie vor uns, hinter roten Fahnen, die Faust in der Tasche und Sahra im Herzen. Und vom Balkon lächelt Erich, der Dachdeckende – sind allerdings eine Schimäre und Sahra schafft wohl nicht mal die Fünf-Prozent-Hürde. Aber immerhin sind die Damen unterhaltsamer als Fritze, Olaf und die Männerschar. Apropos Damen. Wieso trendet bei Twitter „Hohlbratze“?

Schönen Sonntag!

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