Tichys Einblick
TE zu Weihnachten 2024

Tichys Einblick wünscht frohe Weihnachten!

Roland Tichy und das Team von TE wünschen Ihnen und Ihren Lieben frohe Weihnachten!

Lieber Leser von TE, ich wünsche Ihnen fröhliche Weihnachten. Und mein Wunsch ist: Lassen wir uns nicht verdrießen. Lassen Sie sich nicht verdrießen.

Nein, Fakten und Zahlen rund um unser Leben sind nicht erfreulich. Eine Regierung reißt das Land und unser Wohlbefinden in die Tiefe. Aber denen sollten wir unser Leben nicht überlassen.

In einer Umfrage für Tichys Einblick ermittelt das Meinungsforschungsinstitut INSA: Fast die Hälfte der Bundesbürger erwartet, dass sich ihre Lage im kommenden Jahr verschlechtert.

Das ist keine Botschaft, die Optimismus und Zukunftsfreude vermittelt. Es ist eine bleierne Schwere, die über dem Land liegt und uns niederdrückt.
Das ist nicht nur schlechte Stimmung: Die Wirtschaftskrise schlägt durch.

42 Prozent müssen auf für sie wichtige Dinge verzichten. Reisen, im Restaurant essen, Kultur werden an der Spitze genannt. Andere nennen Wohnung und Heizen. Für rund ein Viertel der Bevölkerung geht es schon ans Eingemachte.
Viele stellen ihren Kinderwunsch zurück.
Ein Land ohne Kinderlachen ist ein trauriges Land.

Und wenn sich Männer jederzeit zur Frau erklären können, so gilt doch: Kinder kommen davon nicht zur Welt. Nur die Unsicherheit steigt.

Die Gründe kennen wir alle. „Wohlstand für Alle“ gibt es nicht mehr. Ein Drittel will auf das eigene Auto verzichten. Die grüne Transformation schlägt durch. Der Traum vom eigenen Haus, der größeren Wohnung, von Familie und Urlaub zerschlägt sich für immer mehr Menschen.

Und: Für diesen Abstieg werden vor allem die Grünen verantwortlich gemacht.

Trotz dieser Ablehnung wird diese Partei auch nach der Wahl im Februar weiter regieren – so wie es aussieht, mit Hilfe der CDU. Eine echte Alternative zum Unwohlsein ist das wohl nicht, sagen die Zahlen von INSA.
Koalitionen werden nicht mehr geschlossen, um vernünftig zu regieren – sondern um Veränderungen zu blockieren, die der Wähler einfordert.
Dieses Stimmungsbarometer wurde unmittelbar vor dem mörderischen Massaker von Magdeburg erhoben. Vermutlich ist das Ergebnis noch zu positiv.
Aber wie soll man sich wohl fühlen, wenn man einen Weihnachtsmarkt nur noch betreten kann, wenn man martialische Sperren überwunden hat?

Die Gründe für die bleierne Stimmung liegen auch außerhalb Deutschlands: der mörderische Anschlag auf Israel, die immer weitere Zuspitzung des Ukraine-Kriegs, dessen Geschehnisse näher rücken – keine guten Aussichten.

Viele Menschen, so zeigen unsere Umfragen, wollen sich absichern. Sie sparen und investieren. Aber auch die Sicherheit der Geldanlage ist durch Geldentwertung gefährdet.

Ab Januar wird praktisch alles, was wir kaufen, künstlich verteuert. Jedes Produkt, jede Ware, jede Dienstleistung, die Bundesregierung will es so durch die Erhöhung der allumfassenden CO2-Abgabe, die wie eine monströse zusätzliche Mehrwertsteuer auf alles und jeden wirkt.
Gegen eine Mehrwertsteuer könnte man sich wehren. Gegen die heimliche Inflation nicht.

Dazu kommt wachsendes Misstrauen. Wer traut sich noch, seine Meinung frei heraus zu sagen, wenn er damit rechnen muss, dass Gespräche in der Straßenbahn an die vielen neuen Spitzel-Portale gemeldet werden und Polizisten an der nächsten Haltestelle warten. Dieser Fall ist bekannt geworden, ebenso wie Hausdurchsuchungen bei einfachen Menschen. Ein Rentner kann sich die Prozesskosten nicht leisten, sie betragen schnell ein Vielfaches seiner Jahresrente. Die beleidigten Majestäten prozessieren auf Staatskosten, auf unser aller Kosten.

Die Regierung zu kritisieren ist gefährlich geworden. Man achtet auf seine Worte.
Darüber zerbricht eine Gesellschaft.

Hannah Arendt, die große Philosophin, sieht darin eine Gefahr für unsere Demokratie. Der Totalitarismus ist für sie der Versuch, das Politische, den Streit um den richtigen Weg, zu zerstören. Pluralität und Spontaneität des Menschen werden zerstört.

Zusammen mit wachsender Unsicherheit führt das zum Zerfall von allen Sicherheiten. Man glaubt den Regierenden nichts mehr, gar nichts mehr. Nun hat man Glaubwürdigkeit laut Arendt noch nie besonders mit Politik verbunden.
Aber zunehmend werden Lügen zum Staatszweck. Vor einem Jahr wurde eine Art Wannsee-Konferenz behauptet, und Millionen von Demonstranten, allen voran der Bundeskanzler und die Außenministerin, führten die Proteste an.
Doch das, wogegen sie demonstrierten, gab es nicht. Keine machtvolle Gruppe, die Millionen von Menschen aus dem Land treiben wollen, gibt es, wie uns Dutzende von Gerichtsurteilen bestätigen.

Gut, dass es noch Wege gibt, die Wahrheit zu erkämpfen.
Gut, dass wir Hannah Arendt lesen können, die Anfang der 1930er Jahre das Gemeinsame am Entstehen von Nationalsozialismus und Sozialismus analysiert hat – auch eine Zeit verfallenden Wohlstands und erodierender Sicherheit.

Gut, dass wir aus der Geschichte lernen können.
Und das Land hat auch Gegenkräfte.
Nichts ist unausweichlich.
Wir können der scheinbaren Übermacht entgegentreten.
Die Lähmung von Pluralität und Spontaneität betrifft nicht nur unser Denken, sie lähmt auch unsere wirtschaftliche Entwicklung. Schon jetzt können sie nur noch mit Schulden regieren. Aber ihre Schulden produzieren nur neue Schulden.

Viele glauben an nichts mehr – und dann doch wieder an jedes noch so seltsame Gerücht. Ohne Pluralität, Spontaneität, Zuversicht und Glaubwürdigkeit zerfällt ein Land, eine Gesellschaft.
Wir sind auf das Land angewiesen. Aber das Land ist auch auf uns angewiesen.

Und so ist die Botschaft positiv.

Tichys Einblick wurde in diesem Jahr 10 Jahre alt.
Ein wunderbares Jubiläum. Es gibt uns, und es gibt uns immer noch lauter.

Das ist nur mit Ihrer Hilfe möglich.

Auch das ist ein Zeichen, wofür Bürgersinn gut ist:
Sich nicht einschüchtern lassen, ist die Botschaft.
Wer gehorcht, mag einen kurzen Vorteil genießen. Der Katzenjammer dauert länger.
Und dann ist die Weihnachtsbotschaft doch tröstlich.

Denn alles ist möglich.
In einer kleinen und armen Krippe wird Jesus geboren, zu dem heute, 2000 Jahre später, Abermillionen beten.
Auch, wer nicht religiös ist:
Das ist eine Botschaft der Zuversicht.
Alles ist möglich.
Wir müssen es nur möglich werden lassen.
Die Zukunft gehört nicht den Miesepetern, den Verbotsaposteln und Neidhammeln.
Die Zukunft gehört den Fröhlichen.
Und deshalb: Bleiben Sie fröhlich.


Wir wünschen Ihnen und Ihren Lieben frohe Weihnachten und schöne, entspannte Weihnachtsfeiertage!

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