Die Adventszeit beginnt in diesem Jahr leider überaus gewalttätig. Zur Wochenmitte werden sukzessive Details zu Angriffen vom Wochenende bekannt. So wurde im hessischen Bad Hersfeld ein 20-jähriger Mann festgenommen, der am Freitagnachmittag einen 29-Jährigen angegriffen hatte. Das Opfer, mit dem Täter wohl persönlich bekannt, konnte sich aus der Privatwohnung zu einem nahegelegenen Parkhaus schleppen. Hier wurde der Schwerverletzte aufgefunden und erstversorgt. Er schwebt noch immer in Lebensgefahr. Der Täter ist in den Vereinigten Staaten geboren und in Ludwigshafen aufgewachsen. Unweit des Tatortes wurde schon Anfang November ein Mann mit einem Cuttermesser im Gesicht verletzt.
Bürgermeisterin Anke Hoffmann will nun die Videoüberwachung öffentlicher Plätze ausbauen und eine Waffenverbotszone einrichten. Das wird’s richten, ganz sicher.
In Essen erlag ein 29-Jähriger seinen schweren Verletzungen, nachdem im Verlauf eines Streites mit seiner Ex-Freundin die 26-Jährige „unvermittelt“ auf ihn eingestochen hatte. Das berichtet „Der Westen“. Der Tatverdächtigen wird Totschlag vorgeworfen, sie befindet sich in Untersuchungshaft. Besonders aus Essen werden immer wieder Messer-Angriffe gemeldet. Im Oktober wurde ein 34-jähriger Mann in der Nähe der Rathausgalerie angegriffen und lebensgefährlich am Hals verletzt. Das Eingreifen von Zeugen verhinderte weitere Verletzungen. Der Täter, ein 30-jähriger Syrer, wurde zwei Wochen später verhaftet. Weitere Meldungen aus den Vormonaten zeichnen das Bild einer Stadt, in der Gewalt zur Norm wird. Essen ist die Hochburg krimineller Clans in NRW.
In Beckerwitz bei Wismar erstach ein 46-jähriger Mann türkischer Staatsangehörigkeit einen 50-jährigen Afghanen. Das Opfer starb noch am Tatort. Die Tat ereignete sich nach ersten Erkenntnissen in einer Wohnung für Asylbewerber, die der Landkreis im Ort angemietet hatte.
Vor einer Frankfurter Cocktailbar verletzte eine Frau am Freitagabend eine andere Frau lebensbedrohlich mit einem Messer. Die Täterin wurde festgenommen.
In Kaiserslautern erhob die Staatsanwaltschaft Anklage gegen eine 20-Jährige. Ein 64-jähriger Eritreer hatte sie auf einer Rolltreppe am Bahnhof begrapscht. Nach einem Wortgefecht zog sie ein Messer und machte Stichbewegungen in die Richtung des 64-Jährigen. Der Mann wich zurück, die Frau setzte ihm nach. Es kam wohl zu einem Ringen um das Messer, bei dem die 20-jährige Amerikanerin dem Opfer ins Herz stach. Die Staatsanwaltschaft wirft der Frau schwere Körperverletzung mit Todesfolge vor. Sie ist zwischenzeitlich wieder auf freiem Fuß.
In Wilhelmshaven wurde am Dienstag ein 48-Jähriger durch einen Stich in den Rücken schwer verletzt. Sein Bruder, der ihm zur Hilfe eilen wollte, wurde mit einer Eisenstange am Kopf verletzt. Sieben Täter flüchteten zunächst. Wie die Polizei meldet, wurden alle Beteiligten ermittelt. Mehrere Personen wurden vorläufig festgenommen. Auffällig ist, dass die Polizei, der eigenen Pressemeldung nach, für die Festnahmen und Hausdurchsuchungen auch auf „Spezialeinheiten“ zurückgreifen musste.
Die Zahl der gemeldeten Messerangriffe in Deutschland steigt seit Jahren kontinuierlich an. So wurden für 2023 fast 9.000 Fälle von gefährlicher und schwerer Körperverletzung gemeldet – 2022 waren es noch 8.200. Ebenfalls stieg die Zahl der Raubüberfälle, in denen ein Messer als Tatmittel genutzt wurde.