Tichys Einblick
Blick zurück – nach vorn

Blackbox KW 47 – Sie ist wieder da!

Dr. Angela Merkel würde alles wieder genauso machen. Auch Chef Olaf bleibt unbeirrt auf Merkel-Kurs. Die Gewerkschaften reiten ihr totes Pferd weiter, nur unsere Schüler sind todtraurig …

Ein SPD-Bürgermeister in Rheinland-Pfalz drohte, in seiner Stadt werde kein Genosse Plakate für Chef Olaf kleben, ein anderer schimpfte, er sei Olafs „Schachtelsätze leid!“. Genossen im Homeland NRW haben schon eine Art Nachruf auf den Kanzler verfasst: „Mit einigem Abstand werden seine Arbeit und seine Entscheidungen für unser Land mit Sicherheit weitaus positiver beurteilt werden.“ 
Aber jetzt könne er weg, denn „jeder in der SPD weiß, dass wir verlieren werden, wenn wir mit Scholz antreten“.

♦ Leider fehlen der SPD die Strategen und Taktiker, die sie einst mit Herbert Wehner oder Egon Bahr besaß. Die langjährige Paketbotin Esken und Turnschuh-Klingbeil sind bislang nicht mit eigenständigen oder richtungsweisenden Gedanken aufgefallen. So bleibt nur der Blick auf Umfragen (Boris hui, Olaf pfui), den engen Zeitplan und das, was bei den Genossen Solidarität und Inklusion heißt. Außerdem steht Boris nur bei der kriegslüsternen Presse hoch im Kurs, obwohl, wie nun zu lesen ist, er „kaum Erfolge vorzuweisen hat“ und die Bundeswehr unter ihm „schlechter dasteht als vor drei Jahren“. 
Bei dieser Aufklärungslage entschied sich der Obergefreite Pistorius für den geordneten Rückzug.

♦ Ein großer Teil der Schüler in Deutschland zeigt sich mit der Gesamtsituation unzufrieden, was sich wohl mit den Erinnerungen vieler älterer Herrschaften an die eigene Schulzeit decken dürfte. Dabei gab es nie so viele nette Kerle und liebe Frolleins beim pädagogischen Personal wie heute, nie zuvor waren die Anforderungen so gering wie seit dem, was die Spezialdemokraten Bildungsreformen nannten. Also muss etwas anderes als der übliche Schulstress die Ursache für das gefühlte Unglück sein. Die Medien verbreiten eine Studie mit den beliebten Erklärungen Klimawandel und Kriegsangst. Natürlich gilt auch „Armut“ als beliebtes Miesfühlargument im Land mit den höchsten Sozialausgaben, aber erst unter viel Wortsalat und grüner Sättigungsbeilage versteckt, findet sich das Fleisch der Studie. Eine überwältigende Mehrheit von 83 Prozent der befragten Schüler beklagt, mehr als alles andere, „Unruhe und Unterrichtsstörungen“. 
Lässt sich leicht überlesen und bleibt ohne weitere Erklärung ein wenig unsinnig im Raum stehen. Was natürlich üble Absicht ist.

♦ Da platzt ein sieben Seiten langer Hilferuf des Lehrerkollegiums der Friedrich-Bergius-Schule in Berlin-Schöneberg in die unterdrückte Debatte und schon wird die Verdrossenheit der Mehrheit der jungen Menschen an den Schulen verständlich: Was Stiftungen und Medien gekonnt unter den Tisch fallen lassen – die Schüler erfahren als erste, was SPD-Özoguz (derzeit Bundestagsvizepräsidentin) einst gefühllos als ‚anstrengendes, mitunter schmerzhaftes, tägliches Aushandeln des Zusammenlebens‘ angekündigt hatte. Der Berliner Lehrerbrief benennt klar und deutlich „die schon länger existierenden Probleme mit aggressiven, gewaltbereiten und bildungsfernen Schülern, die zum Teil kein Deutsch sprechen und zuvor noch nie eine Schule besucht haben“.

♦ Robert Habeck ist alles andere als ein Volkstribun (eher der Typus beleidigte Leberwurst mit grünem Abitur), aber haben die Parteitags-Delegierten wirklich verstanden, was Robert mit „Dienendes Anführen ist die deutsche Aufgabe“ gemeint haben könnte? 
Kaum vorstellbar. Bei Twitter fand der Grünenparteitag einen Tag nach seinem Ende kein Interesse mehr. Jedenfalls weit weniger als der Hashtag #Schwachkopf.

♦ Sonderschichten bei der Staatsanwaltschaft Bamberg, weil sich das Ehepaar Baerbock/Holefleisch getrennt hat. Was da wieder los ist im Netz!

♦ Die 68er, allen voran ihre gelehrigsten Schüler, die Grünen, wissen, wie man einen Rechtsstaat aushebelt. Sie überziehen die Gerichte mit unsinnigen Klagen, sodass die still und leise implodieren, und schon ist die Justiz Geschichte. „Bei den Staatsanwaltschaften sind 2023 mehr als 5,5 Millionen neue Fälle aufgelaufen, etwa 350.000 mehr als im Vorjahr und so viele wie noch nie“, so der Richterbund. Treiber der Überlastung: Anzeigen wegen „Hass und Hetze im Netz“,
 professionell betrieben von Vorfeldorganisationen der Grünen. Mehr als 800 Strafanzeigen stellte der grüne Anzeigenhauptmeister Habeck höchstpersönlich. Anhang: Kleine Preisliste von „Hass & Hetze“*: € 1.000 für „Arschgesicht“, € 300 für „Früher waren Dick & Doof zwei Personen“, € 1.250 für „Hofreiter ist eine hässliche Frau“, € 9.600 für „dümmste Außenministerin der Welt“. *(Zusammengesucht aus der Tagespresse) Aber Obacht: Strafen können regional abweichen.

♦ Den meisten ärmeren Staaten – „insbesondere die kleinen Inselstaaten“ (Annalena) – dürfte das Klima ziemlich schnuppe sein, sie haben es ja schon länger. Aber bei der Klimahilfe hört der Spaß auf. Erst fehlten die Staatschefs der 13 „größten Kohlendioxid-Verursacherländer“ beim Klimageldverteilungsgipfel in Baku unentschuldigt. Dann hatte selbst das klimabesorgte wie spendable Schland nur seine Feministerin Annalena Baerbock geschickt, die schließlich auch noch vorzeitig abreisen wollte, weil ihr plötzlich nicht wohl war. Nix da! Schön dageblieben! Schließlich wollen die Entwicklungsstaaten Klimahilfen in Billionenhöhe, wohl wissend, dass bei Trump nichts mehr zu holen ist, und über die Zicken bei der deutschen Schuldenbremse weiß man auch in Ouagadougou bestens Bescheid. Nun bleibt Annalena doch in Baku.
 Als Geisel? Oder hat die etwa Prokura?

♦ Jahrelang hatten die Gewerkschaften aufs Pferd (statt aufs Auto) gesetzt, nun beklagen sie den Ausgang des Rennens. „Erbitterten Widerstand“ kündigt der Betriebsrat von Ford an, weil der Konzern 2.900 Leute in Köln entlassen will. Das dürfte die Konzernzentrale kaum irritieren, denn die  „strengen CO₂-Emissionsziele“ wurden von den Gewerkschaften als Handlanger der Roten und Grünen lautstark unterstützt. Auch bei VW nimmt die IG-Metall den Mund ordentlich voll und will einen Streik organisieren, „wie ihn die Republik noch nicht erlebt hat“. SPD, Grüne, Kirchen und Omas gegen rechts marschieren bestimmt mit.

♦ Wo bleibt das Positive? Hier: Die „neue Regierung“ in Thüringen hat zwar keine Mehrheit, sondern nur 44 von 88 Stimmen, aber die Ministerposten wurden schon mal verteilt: CDU 4, BSW 3, SPD 2. 
Außerdem wurde beschlossen, dass es für alles mehr gibt. Mehr Unterrichtsstunden, mehr Arztpraxen, mehr Geld.

♦ „Wie ernst müssen wir Putins neue Kriegsdrohung nehmen?“ fragt die Bildzeitung in die Runde, und kann die Leser beruhigen. Alle Experten, mit denen man gesprochen hat, meinen, der Wlad blufft nur, und das Deutsch-Ukrainische Büro kann auch nur lachen. Die Militärs vom Strategischen Kommando (STRATCOM) der Vereinigten Staaten sind ein wenig realistischer. Die Damen und Herren Generäle würden zwar „nicht gerne in einer Umgebung sein, die auf den Abtausch von Atomschlägen folgen würde“, aber wenn es sein muss, dann muss es sein. Man werde aber alles tun, dass das Vorgehen für die Vereinigten Staaten die „akzeptabelste“ Lösung bietet. Heißt wohl, wenn schon, denn schon sollen erst mal Schland und vielleicht Frankreich und GB untergehen, und dann kann man ja nochmal mit Wlad telefonieren …

♦ Die Bundeswehr bereitet das Land schon mal auf den Ernstfall vor. So sollen sich deutsche Unternehmen auf das einstellen, was da kommt. „Bilden Sie auf hundert Mitarbeiter mindestens fünf zusätzliche Lkw-Fahrer aus, die Sie nicht benötigen“, so der Planungsstab, denn derzeit seien 70 Prozent der hierzulande beschäftigten Fahrer aus dem Ostblock, und die werden sicherlich begeistert in ihrer Heimat zu den Fahnen eilen. Hat Chef Olaf deshalb in Kenia 250.000 Busfahrer angeworben?
Natürlich wird unsere Energieversorgung in den ersten zwei Kriegstagen zusammenbrechen. Deshalb soll jede Firma einen Dieselgenerator oder „ein eigenes Windrad“ aufstellen. 
Der Sieg wird unser sein!

♦ Fast viertwichtigste Personalie der Woche: Marco Wanderwitz will nicht mehr für den Bundestag kandidieren. 
Ein schwerer Schlag für die CDU, für Claudia Roth, Göring-Eckardt, für die Linkspartei und alle Unterzeichner des AfD-Verbotsantrags. Nachdem der Marco 20 Jahre lang im Parlament … hm … jedenfalls saß er 20 Jahre da herinnen und machte sich einen Namen als … beziehungsweise brachte er den Namen gleich mit. Aber das Leben geht weiter, und Leute mit Wanderwitz-Qualifikation werden überall gesucht.

♦ Sie ist wieder da! Dr. Angela Merkel erwacht Jahre nach dem Desaster, das sie angerichtet hat – tausende vergewaltigte Frauen, tausende gemesserte Männer, Windmühlen statt Bäume – und stellt fest: Das deutsche Volk hat versagt, diesmal das ‚Wir schaffen das‘ nicht geschafft. Obschon „wir“ eine „Bringschuld“ gegenüber jedem hereingeschneiten Strolch haben. Überhaupt „Männer!“ Alles Deppen (außer Robert). Merz? Kanzler? Pah. Sie weiß nicht, für was er gut ist, aber „über irgendwelche Eigenschaften“ wird er ja wohl verfügen, wenn er schon „so weit gekommen“ ist.

Schönes Wochenende!


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