Schon seit Mitte des Jahres ranken sich die Gerüchte um Thomas Haldenwang (CDU), den Präsidenten des Bundesamtes für Verfassungsschutz. Da Haldenwang im nächsten Jahr 65 Jahre alt wird, wurde mehrfach spekuliert, dass bis Jahresende noch ein Nachfolger präsentiert werden könnte. Das würde zudem sicherstellen, dass Bundesinnenminister Nancy Faeser (SPD) den neuen VS-Chef benennt.
Ein echter Paukenschlag kommt deswegen aus Wuppertal. Haldenwang, der bisher alles dafür tat, die AfD kleinzuhalten, will das in Zukunft offenbar nicht mehr als Behördenchef, sondern im Bundestag. Im Wahlkreis Wuppertal I soll er als CDU-Kandidat vorgeschlagen werden. Das will der Kreisvorsitzende Johannes Slawig. Er bestätigte dem Hamburger Magazin Spiegel seinen Vorstoß.
Demnach soll der CDU-Kreisvorstand schon am Donnerstag darüber beraten und eine Empfehlung für die Aufstellung am 30. November abgeben. „Ich bin froh, dass wir Thomas Haldenwang für die Kandidatur gewinnen konnten“, sagte Slawig. Der Spiegel schreibt, dass Haldenwang Innenministerin Faeser bereits über diesen Schritt informiert habe.
Haldenwang hat die Behörde in den letzten sechs Jahren geleitet, eigentlich wollte er aus gesundheitlichen Gründen ausscheiden. Diese Gründe scheint es bei der Frage nach einem Bundestagsmandat und den Wechsel in die aktive Politik nicht zu geben.
Haldenwang hatte in Vorträgen, Interviews und auf Pressekonferenzen gezeigt, dass er Position bezog, was häufig Kritik wegen mangelnder Überparteilichkeit nach sich zog. In seiner neuen Position als Politiker bekämpft Haldenwang nicht nur die AfD. Er bekämpft auch letzte Zweifel daran, dass er sein Amt jemals neutral ausgefüllt hat.