Tichys Einblick
NRW-Realsatire

Traurig-amtlich aber wahr: „#Besser ohne Messer!“

Mit einer Plakat-Aktion will NRW-Innenminister Reul der grassierenden Messergewalt in seinem Bundesland Herr werden. Kann man ein Feuer löschen, indem man den Rauch wegbläst? Nein. Symptombehandlung statt Ursachenbekämpfung: ein Zeichen der Ohnmacht und Hilflosigkeit.

via X/CDU nrw

Als wir heute morgen unser Frühstücksbrötchen respektive Stulle respektive Semmel halbieren und mit Butter bestreichen wollten, fiel uns schier das Messer aus der Hand. Wir hatten – was man bei bewusstem Essen, Kauen und Verdauen eigentlich nicht tun sollte – nebenher im Netz herumgesurft. Und da sprang uns ein riesiges Plakat an: #BESSEROHNEMESSER. Vor der Plakatwand stehend der NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) mit gestrengem Blick. Zunächst assoziierten wir mit #BESSEROHNEMESSER die ZDF-Fernsehsendung „besseresser“. Aber diese ZDF-Sendung hatte uns ohnehin jedes Essen fast schon ausgetrieben, sodass wir sie jedes Mal wegzappten.

Was aber war des Pudels Kern dieser #BESSEROHNEMESSER-Aktion? Das NRW-Innenministerium stellte die Anti-Messer-Aktion zu unserer Beruhigung jedenfalls so vor:

„Im Mittelpunkt der Kampagne steht das Plakat ‚Besser ohne Messer‘, das sowohl in Unterbringungseinrichtungen und Flüchtlingsunterkünften als auch in Vereinen, Institutionen und Gemeinden verbreitet wird. Das Plakatmotiv richtet sich an eine junge Zielgruppe und ist prägnant und einfach verständlich. Es beinhaltet neben einem Messer-Verbotsschild den Slogan ‚Besser ohne Messer‘ in verschiedenen Sprachen. Damit zieht es Aufmerksamkeit auf sich und vermittelt die klare Botschaft, dass das Mitführen von Messern nicht erwünscht beziehungsweise sogar verboten ist. Die Kombination von Slogan und Verbotsschild macht klar: Messer sind im öffentlichen Raum nicht gewollt!“

„Messer sind im öffentlichen Raum nicht gewollt!“ In neun Sprachen: Deutsch, Arabisch, Persisch, Türkisch, Rumänisch, Serbisch, Polnisch sowie Englisch und Französisch. In Arabisch, Persisch, Türkisch? Wenn das mal kein Fall für die „Unabhängige Bundesbeauftragte für Antidiskriminierung“ ist. Aber lassen wir das. Das Plakat ist ja gut gemeint. Wobei „gut gemeint“ meistens das Gegenteil von „gut“ ist. Und „besser“ oft der Feind des „Guten“.

Unveröffentlichte Gesetzesvorhaben
Besser ohne Messer – aber mit einem scharfen Lachen
Also zurück zur Frage: Was ist des Pudels Kern? Klar, NRW will auf den heftigen Trend zu immer mehr Messergewalt reagieren. Bereits in den NRW-Schulen. Allein dort hat die Messer-Kriminalität im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr um fast 52 Prozent zugenommen. So die Zahlen des NRW-Innenministeriums. Konkret: 2023 waren es 293 Straftaten an Schulen mit Stichwaffen; 2022 gab es 193 Fälle. Überhaupt ist in NRW 2023 insgesamt die Zahl der Messer-Straftaten um fast 50 Prozent gestiegen. Gab es 2022 laut polizeilicher Kriminalstatistik (PKS) 4191 Messerdelikte, waren es 2023 bereits 6221. 15 solchermaßen Ermordete waren es 2023. Jeder dritte Tatverdächtige ist dabei unter 21 Jahre alt; knapp 87 Prozent sind männlich. Mit 47,4 Prozent hat fast die Hälfte der 5686 mutmaßlichen Täter keinen deutschen Pass. Das also ist des Pudels Kern!

Interessanterweise betont das NRW-Innenministerium zudem: Die aktuelle Anti-Messer-Kampagne sei keine Reaktion darauf, dass ein – übrigens längst zur Abschiebung anstehender – syrischer islamistischer Terrorist (26) am 23. August beim Solinger Stadtfest drei Menschen mit dem Messer ermordete.

Jetzt mal ehrlich!

Diese Aktion ist eine Aktion aus politischer Ohnmacht. Mit dieser Aktion soll die unruhig gewordene Bevölkerung mit weißer Salbe oder einem Placebo beruhigt werden. Diese Aktion ist ebenso hilflos wie die Initiative von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD), im öffentlichen Raum Messer mit einer Klingenlänge über 3 Zentimeter verbieten zu wollen. Wir möchten keine Kriminalistik- und Pathologie-Spezialisten geben, aber eines wissen wir auch: Man kann Menschen mit allen möglichen Gegenständen vom Leben in den Tod befördern. Gegenstände, die man in jedem Auto mitführt, die man in jedem Werkzeugkasten findet. Oder – in den hier in Frage kommenden Kreisen leider gar nicht so unbeliebt – mit „Einstiefeln“.

Nein, das Messer-Problem ist nicht mittels Symptomtherapie aus der Welt bzw. aus Deutschland zu schaffen. Das wäre so, als ob man ein Feuer löschen wollte, indem man einfach nur den Rauch wegbläst oder wegsaugt. Das Problem ist die offenbar mit noch so viel Anti-Gewalt-Appellen und „Trainings“ irreversible kulturelle Prägung der meisten Messertäter. Oder noch einfacher: Das sind Täter, die nicht in dieses Land gehören. Punkt!

Gewalt gegen Frauen nimmt zu
Nahezu doppelt so viele Sexualstraftaten wie vor zehn Jahren: Faeser bleibt tatenlos
Das gilt auch für eine andere um sich greifende Gewalt: die Belästigung und Vergewaltigung von Frauen, die großteils und mit rapiden Zuwachszahlen ebenfalls von dieser Population ausgeht. „Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung (Vergewaltigung, sexuelle Belästigung bzw. Nötigung)“ nennt man sie: Die Fälle mit tatverdächtigen Flüchtlingen stiegen 2023 um 16,5 Prozent von 7554 auf 8800 Straftaten. Das sind täglich 25 Straftaten! Die meisten Verdächtigen kamen aus Syrien (2099), Afghanistan (1234), dem Irak (968) und der Ukraine (511). Es folgen Zuwanderer aus Eritrea, der Türkei, Somalia und dem Iran. Im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 stieg die Zahl der Sexualstraftaten durch Flüchtlinge um 51,7 Prozent!

Zynische Frage: Kommt demnächst in neun Sprachen eine Großplakat-Aktion mit dem Titel #NEIN heißt NEIN! Oder mit dem – kulturell unsensiblen – biblisch-christlichen „Gebot“: #DU SOLLST NICHT EHEBRECHEN! #DU SOLLST NICHT BEGEHREN DEINES NÄCHSTEN WEIB! Auf dass sich Mädchen und Frauen auch nachts wieder furchtlos auf die Straßen trauen dürfen?

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