Israel und alle Juden auf dieser Welt feierten am 12. Oktober Yom Kippur, den höchsten Feiertag. An diesem Tag bitten sie Gott und die Welt um Verzeihung für bewußtes oder unbewußtes Fehlverhalten im abgelaufenen Jahr und streben nach Versöhnung. An diesem Tag flogen 300 Raketen und Drohnen auf Israel. Ein Jahr nach dem Massaker vom 7. Oktober 2023 will sich keiner der Nachbarn mit Israel an einen Tisch setzen. Die Appelle nach einer diplomatischen Lösung verhallen spurlos. Die Nachbarn verweigern Israel das Recht zu leben und das Recht sich zu verteidigen, und die islamischen Verweigerer haben in den Hauptstädten der Welt, an Universitäten und in den meisten Medien Freunde, Helfer und Komplizen.
Israelis und Juden wünschen sich gegenseitig an Yom Kippur den Eintrag ins „Buch des Lebens“. Denn das Leben ist das höchste Gut im Judentum wie es die Tora, die fünf Bücher Mose, und die im Laufe von 3000 Jahren gewachsenen Kommentare dazu vorschreiben. Artikel 1 des Grundgesetzes: die Würde des Menschen ist unantastbar, ist O-Ton Bibel.
Die TV-Kameras der westlichen Welt halten gerne drauf, wenn Blut fließt, vor allem das von Frauen und Kindern. Dahinter stehen Kameraleute und Journalisten, die nicht die Hintergründe erklären wollen. Denn das erfordert historisches Wissen, verantwortungsvolle Recherche und das ist mühsam. Da setzt man lieber auf Emotionen. Emotionen bringen Einschaltquoten und oberflächlichen Gesprächsstoff am Arbeitsplatz, in der Familie und man füttert damit die politischen Freunde.
Wenn es gegen Juden und Israel geht, ist die Bereitschaft, den ausgestreckten Zeigefinger auf den vermeintlichen Übeltäter in Jerusalem zu richten, weit verbreitet. In den Hinterköpfen lauern unterstützend Antisemitismus, Antijudaismus und Hass auf Israel, der durch die aktuellen Bilder aus Gaza und Beirut belebt wird. Der Neid auf das erfolgreiche Israel tut ein Übriges.
Die ARD-Tagesschau in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Rundfunk tut sich in dem Spiel mit einer unberechenbaren politischen Wirkung besonders hervor. Die handelnden Personen heißen Sophie von der Thann und Hanna Resch, zwei junge Reporterinnen im Studio Tel Aviv. Letztere verrät in ihrem veröffentlichten Lebenslauf, dass sie an der Birzeit Universität in Ramallah studiert hat. Was der Normalzuschauer nicht weiß: Birzeit ist eine Hochburg der Hamas und Treffpunkt von Israel-Hassern aus aller Welt. In Ramallah wurden im Jahr 2000 zwei Israeli, die sich mit ihrem Auto verfahren hatten, gelyncht. In der Universität Birzeit hängen seither Plakate mit dem Konterfei eines der Mörder, der seine Hände getränkt im Blut eines der gelynchten Israeli unter dem Jubel der Massen stolz und freudestrahlend aus dem Fenster hält. Das Poster ist in einschlägigen Terrorkreisen seither Kult.
In der 20.00 Uhr-Tagesschau des 12. Oktober – also am Abend des Yom Kippur – berichtet die Reporterin über ein in Gaza neugeborenes Kind im Brutkasten, das Opfer eines israelischen Luftangriffes wurde. Zu Wort kommen zwei arabische Ärzte, die die Mängel im Krankenhaus beklagen und ein Vertreter einer Hilfsorganisation, der davon berichtet, dass Israel medizinische Hilfskonvois nicht passieren lasse. Der einzige Schuldige in diesem fast zweiminütigen Beitrag zur besten Sendezeit ist Israel mit der unüberhörbaren Unterstellung, die IDF würde gezielt gegen Kinder und Krankenhäuser militärisch vorgehen.
Kein Wort darüber, dass die Hamas Krankenhäuser in Gaza als Waffenlager missbraucht, in Ambulanzen bewaffnete Terroristen versteckt transportiert und die Zivilbevölkerung rücksichtslos als Schutzschilde verwendet. Israel und auch muslimische Quellen stellen seit Monaten dazu jede Menge an Bildmaterial zur Verfügung. Zu sehen ist in der Tagesschau nichts davon. Gerne werden dagegen Videos aus Gaza-Quellen verwendet, weil es die passenden Emotionen befördert. Mit dem verbalen Texthinweis, dass man die Quellen nicht überprüfen könne, stiehlt sich die Reporterin aus der journalistischen Verantwortung. Das Ziel ist jedenfalls erreicht: die Emotionen sind geschürt.
Im Nahen Osten geht es längst nicht mehr um Quadratkilometer, Wasser oder Öl. Es geht nicht um eine Ein-Staaten- oder Zwei-Staaten-Lösung oder um irgendwie geartete Zugeständnisse oder Kompromisse. Es ist ein Kampf der Kulturen wie es Samuel Huntington in seinem gleichnamigen Buch bereits 1996 beschrieben hat. Es geht um die „blutigen Grenzen des Islam“. Die westliche Demokratie, fußend auf den jüdisch-christlichen Werten kämpft gegen eine Stammestraditionen getragene Gesellschaft, die mit Hilfe einer toleranzfreien Religion die arabischen Massen gewaltsam in Armut halten.
Bei arabisch-muslimischen Hochzeiten nicht nur in Gaza und im Südlibanon schießen jubelschreiende Gäste in der Regel mit der AK 47, besser bekannt als Kalashnikov, Salven in die Luft. Damit wollen sie der Braut unzweifelhaft mitteilen, dass sie ab sofort nicht nur mit einem Mann verheiratet ist, sondern dem jeweiligen Stamm angehört, der sie vor Feinden schützt. Wer Feind ist entscheidet einzig und allein das Stammesoberhaupt, Scheich, Imam oder auch König genannt.
Im Gegensatz dazu wird bei israelisch-jüdischen Hochzeiten gerne die israelische Nationalhymne gesungen, ein musikalisches Manifest der Freiheit. Darin heißt es: „(…) Solange noch im Herzen eine jüdische Seele wohnt (…) so lange ist unsere Hoffnung nicht verloren (…)., zu sein ein freies Volk, in unserem Land, im Lande Zion und in Jerusalem!“
In diesem gerade begonnenen neuen jüdischen Jahr 5785 wird sich wohl entscheiden, wer obsiegen wird, wohin die Reise im Nahen Osten, und nicht nur dort, geht.