„Die Sicherheit Israels ist niemals verhandelbar. (…) Diese historische Verantwortung Deutschlands ist Teil der Staatsräson meines Landes.“ Das sagte Angela Merkel, damals Bundeskanzlerin, am 18. März 2008 vor dem israelischen Parlament: der Knesset. Nicht wenige Menschen dürften das damals auch geglaubt haben. Denn es klang wundervoll – beinahe zu schön, um wahr zu sein: ausgerechnet die Deutschen als verlässlichster Freund und Verbündeter des jüdischen Volkes.
Es war zu schön, um wahr zu sein.
Sieben Jahre später, 2015, nötigte dieselbe Angela Merkel Europa und vor allem nach Deutschland eine historisch einzigartige Massenzuwanderung aus einem fundamental judenfeindlichen Kulturkreis auf. Heute wissen wir gesichert, was sehr viele damals schon vorausgesagt hatten: Mit dem Zustrom von Millionen Muslimen importierte die EU – und hier wieder vor allem Deutschland – auch Antisemitismus in einem vorher nicht gekannten Ausmaß.
Angela Merkel (CDU) war das egal. Ihrem damaligen Außenminister 2008 und 2015, Frank-Walter Steinmeier (SPD), war das egal. Und der heutigen Außenministerin Annalena Baerbock ist das erst recht egal. Die Grüne schickt sich an, Deutschland vom verlässlichsten Freund zum schlimmsten Feind Israels in Europa zu machen.
In der vergangenen Woche lud Baerbock etwa ein Dutzend erklärter Israel-Hasser zum vertraulichen Abendessen ins Auswärtige Amt. Mit dabei: die französische Politologin Emilia Roig, von der selbst das notorisch linkslastige und Israel-kritische Wikipedia schreibt, dass sie „antizionistische“ Positionen vertritt. Übersetzt: Sie zweifelt das Existenzrecht des Staates Israel an.
Roig zeigte sich im Internet hellauf begeistert von Baerbock. Die Grüne habe ihre „politischen Argumente“ hören wollen, die sie „seit Beginn von Israels kompletter Zerstörung des Gazastreifens“ vorgetragen habe.
Deutschlands Chefdiplomatin lässt sich da von einer erklärten Judenhasserin beraten. Roig unterstützte zum Beispiel auf Instagram den Beitrag einer anti-israelischen Gruppe, in der der terroristische Überfall der Hamas auf Israel als „Dekolonisierung“ verherrlicht wird. Sie teilte außerdem ein Video, in dem die abwegige Theorie verbreitet wird, Israel habe einem Waffenstillstand nur zugestimmt, um die Rabattaktionen am sogenannten „Black Friday“ nicht zu gefährden.
Mit dabei beim trauten Stelldichein der Israel-Feinde auf Einladung und in den Amtsräumen der deutschen Außenministerin war auch die Journalistin Alena Jabarine. Sie war regelmäßig unter anderem für den Norddeutschen Rundfunk NDR tätig und teilt im Internet regelmäßig Inhalte, die Israel einen „Genozid“ vorwerfen. Auf einem Post zeigt sie sich mit einem T-Shirt, auf dem eine Palästina-Karte aufgedruckt ist – Israels Staatsgebiet ist darauf verschwunden.
Abgerundet wurde das Treffen offenbar von einer Moderatorin der ARD-„Tagesthemen“ und vom Präsidenten einer Berliner Universität. Beim bekannten Zustand des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und der Berliner Wissenschaftslandschaft kann das auch niemanden mehr verwundern.
Das Ganze hat System. Am Montag empfing Baerbock 17 Journalisten aus der arabischen Welt, um mit ihnen über deren Kritik an Israel und den Krieg in Gaza zu sprechen:
Von ähnlichen Treffen mit jüdischen Journalisten oder gar mit pro-israelischen Aktivisten im Auswärtigen Amt ist nichts bekannt. Das AA ließ auf Nachfrage auch vielsagend die Gelegenheit ungenutzt, auf derartige Treffen hinzuweisen.
ZDF-Moderatorin Andrea Kiewel – der vom Sender jüngst verbotenen worden war, während ihrer Sendung „Fernsehgarten“ eine Israel-Halskette zu tragen – hat vom amtlichen Antisemitismus offenbar die Nase voll. In einem offenen Brief an Baerbock fragt Kiewel: „Speisen Sie nur mit den Feinden Israels, werte Frau Außenministerin?“
Für die politischen Lehrbücher handelt es sich übrigens um Staatsräson, wenn ein politischer Inhalt Vorrang vor allen anderen Interessen bekommt. Die Judenhasser weltweit dürfen sich also freuen: Denn spätestens mit Annalena Baerbock gilt, dass für Deutschland alle anderen Interessen Vorrang vor dem Existenzrecht Israels haben.