Tichys Einblick
Sonntag wird in Potsdam gezählt

Drei Prozent für Ampel-Regierung – 30.000 VW-Jobs auf der Kippe

Laut Allensbach halten drei Prozent die Ampel gut für das Land – Grüne fallen auf 10 Prozent, FDP und Linke unter 5 – wie will Woidke die AfD diesmal überholen? – Springer-Konzern soll aufgespalten werden – Windräder und Photovoltaik brauchen viel mehr Land als Konventionelle

Nach einer Allensbach-Umfrage für die FAZ halten drei Prozent die Ampel gut für das Land. 54 Prozent möchten die CDU/CSU in einer führenden Rolle in der nächsten Regierung sehen, 29 Prozent die SPD. Schwarz-Rot nennen 29 Prozent als Wunschkoalition.

Sonntagsfrage: Union 35,5 Prozent, AfD 17, SPD 16 Prozent. Die Grünen fallen auf 10 Prozent, das BSW notiert bei 9 Prozent. FDP und Linke kämen nicht mehr in den Bundestag. – Allensbach fragt nicht telefonisch oder online, sondern face to face persönlich. Das erhöht einerseits die Qualität der Antworten, hebt aber auch die Scheu, bei Fragen die Wahrheit zu sagen, bei denen „politisch korrekt“ und von den Medien propagiert anderes erwartet wird.

Schon bei der Wahl 2019 wäre gelungen, die AfD auf den letzten Metern einzuholen, sagte Brandenburgs SPD-Ministerpräsident Woidke (Darmstädter Echo). Unser Wahlexperte sagt: „Bei den Umfragen 2019 lagen SPD und AfD beim Durchschnitt der Umfragen gleichauf bei 21 Prozent. Die Befragungen der Urnenwähler am letzten Wahltag gaben der SPD 26 Prozent und der AfD 23. Dabei blieb es beim endgültigen amtlichen Ergebnis: SPD 26,2 – AfD 23,5. Jetzt stehen die September-Umfragen im Durchschnitt bei 25 Prozent SPD und 28 AfD. Wo sind da die letzten Meter? Was ist diese Woche passiert, was der SPD einen Schub geben könnte? Die letzten Meter könnten diesmal die Zeit zwischen 15 Uhr (ungefähr Ende der Nachwahlbefragungen) und bis 24.00 (Verkündung des vorläufigen = endgültigen amtlichen Ergebnisses sein).“ – Die Operation Zweitstimmenraub bei Direktwahl im Brandenburgischen Landeswahlgesetz gehört in diesen Zusammenhang,

Hilfe ruft ein Berufspolitiker mit Zukunftsängsten: Eine „Privatisierungsbremse“ in der Verfassung fordert ein führender Berliner Sozialdemokrat. Das versteht man besser, wenn man weiß, wie in der Hauptstadt die Versorgung von Abgeordneten nach deren Abwahl organisiert ist. – Nachher von Jakob Fröhlich.

Axel-Springer-Konzern soll aufgespalten werden. BILD, Business Insider, WELT, Politico, Idealo, Bonial, Morning Brew, Dyn Media, Emarketer sowie Ringier Axel Springer Polen sollen bei Axel Springer bleiben, Friede Springer und Mathias Döpfner gemeinsam knapp 98 Prozent des Unternehmens halten, die restlichen Anteile Axel Sven Springer, Enkel des Firmengründers.

Sonnenkönigin Ursula von der Leyen vulgo EU-Kommissionspräsidentin wähnt sich auf dem Gipfel ihrer Macht. Die einflussreichsten Kontrahenten sind sämtlich ausgebootet, die aktuellen Kommissare sind schwach. In Brüssel spielten Inhalte noch nie eine große Rolle. Doch jetzt entwickelt sich die Eurokratie zu einer echten Autokratie – Hofstaat inklusive. – Erfahren Sie später von Jakob Fröhlich.

Bei VW stehen 30.000 von 130.000 Jobs zur Disposition (Insider zum Managermagazin). Investitionen sollen um 20 Milliarden gekürzt werden. 6.000 Stellen in der Entwicklung neuer Modelle sollen gestrichen werden. Laut Finanzchef Arno Antlitz fehlten Verkäufe von rund 500.000 Autos. Grünen-Habeck hat für Montag zu einem Autogipfel gerufen. Der Verband der Automobilindustrie VDA, IG Metall und die größten Autohersteller und Zulieferer sollen kommen.

Unternehmer Thomas Eisenhuth an Luisa Neubauer auf X: „Luisa ist total entsetzt, weil amerikanische Schüler ihr sagten, dass Solarenergie laut Donald Trump einen enormen Flächenbedarf hat. Luisa meint, das sei Propaganda und ist deswegen total besorgt.“ Der Physiker Vince Ebert erklärt: „Ein mittleres Kernkraftwerk produziert im Jahr etwa 11 TWh. Das heißt: Um ein Kernkraftwerk durch Windkraft zu ersetzen, benötigt man einen Windpark mit 3.000 Turbinen. Ein Kraftwerk hat typischerweise eine Fläche von 1,4 km2. Ein Windpark mit 3000 Anlagen dagegen würde eine Fläche von unglaublichen 750 km2 benötigen (unter der üblichen Berücksichtigung, dass der Abstand zwischen den einzelnen Windrädern das Fünffache des Rotordurchmessers betragen sollte, damit sich die Räder nicht gegenseitig den Wind wegnehmen). Windkraftanlagen benötigen also über 500-mal mehr Landfläche als konventionelle Kraftwerke. Der Flächenbedarf von Photovoltaik liegt sogar noch deutlich darüber.“

Fritz Vahrenholt zitiert EON-Chef: „Es wird nur noch ein Jahr dauern, dann bricht das System zusammen. Warum? In Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern gibt es Anträge von 190.000 MW Photovoltaikanlagen … Wir brauchen 80.000 in ganz Deutschland! Wir kriegen den Strom gar nicht weg. Aber wir müssen ihn nehmen. Sie können eine Hausanlage nicht abstellen – es speist ein. Das ist doch verrückt, das wird immer weiter gemacht!“

Gewinner 2024: Argentinien. Welche Wirtschaftspolitik was bewirkt, ist nicht nur, aber auch auf den Aktienmärkten zu sehen.

Zur maroden Brückenfront in Deutschland ein Zuruf aus China: Der Yashi Highway in China nennt sich auch die ‚Skyroad‘. Sie ist 240km lang, führt über 270 Brücken und durch 25 Tunnel. Bauzeit 5 Jahre. Kosten 3 Mrd $. Währenddessen sperrt Deutschland bei Lüdenscheid die A45 für 10 Jahre beidseitig … wegen einer einzigen Brücke!

— Frqnk (@FrqnkSt) September 13, 2024

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