Das gab es so noch nie: eine beispiellose Serie von Explosionen Pagern und tags darauf von Walkie-Talkies erschütterten diese Woche den Libanon. Auf das alte Kommunikationssystem Pager hatte die Terrororganisation Hisbollah ihre Kommunikation umgestellt, die galten als abhörsicher. Handys sollten verbannt werden. Pager verbreiteten sich massenhaft unter den Offizieren der Hisbollah und ihren Verbündeten. Die eigentlich technisch längst überholten Pager, welche meist nur kurze Sprachnachrichten empfangen können, galten offenbar als sicher. Doch die Israelis konnten alles überwachen, mitlesen und – auf den Kopf drücken. Am Dienstag piepten dann die Pager im Libanon; eine Textnachricht erschien auf arabisch – scheinbar von der Hisbollah-Führung.
Zielgenauer konnten die Israelis kaum Hisbollah-Leute treffen. Die Pager wurden schließlich an Hisbollah-Mitglieder verteilt. Zudem ist jeder Pager individuell mit einer Nummer versehen und über die einzeln anfunkbar.
Steinzeittechnologie gegen Hightech – keine Frage, wer gewinnt. Doch wie gelang Israel der Zugriff auf Funkgeräte und Pager? Und was können wir über kritische Infrastruktur in Zeiten raffinierter Kriegsführung sagen?