Tichys Einblick
Ein neuer Stern am Autohimmel

Hyundai und General Motors wollen kooperieren – ein Autoriese wird geboren

Mit der Kooperation der beiden Automobilgiganten Hyundai Motors und General Motors entstünde über Nacht eine neue Nummer 1 unter den weltgrößten Automobilkonzernen, der sogar Toyota von der Spitze verdrängen würde. Damit werden die Karten am Weltmarkt neu gemischt.

Ioniq 5, E-Auto der Marke Hyundai

picture alliance/dpa | Marcus Brandt

Die strategische Schwäche des Volkswagen-Konzerns zeigt unerwartet – unerwartet schnell und unerwartet weitreichend – Folgen in der Weltautomobilindustrie. Das Größenranking der Hauptwettbewerber in der Produktion – und damit die Machtverteilung – gerät ins Wanken.

Die Reihenfolge 2023:

  1. Toyota: 11,2 Millionen Pkw
  2. Volkswagen: 9,2 Millionen Pkw
  3. Hyundai Motor: 7,3 Millionen Pkw
  4. Stellantis: 6,4 Millionen Pkw
  5. General Motors: 6,2 Millionen Pkw

Die bis 2022 nach VW beiden nächstgrößeren Autokonzerne Hyundai und General Motors (GM) vereinbarten nach Meldungen der Automobilwoche (Hyundai und General Motors planen umfassende Kooperation | Automobilwoche.de) überraschend eine sehr weitgefasste Kooperationsvereinbarung. 2023 war GM mit 6,2 Millionen Automobilen vom aggressiven Rivalen Stellantis mit 6,4 Millionen Autos auf Platz fünf abgedrängt worden, ein Jahr zuvor hatte der US-Autoriese bereits seinen Platz drei an Hyundai Motor aus Südkorea mit 6,9 Millionen verloren.

GM, Jahrzehnte Symbol der amerikanischen Automobildominanz in der Welt, war also bereits seit längerem auf dem Abwärtstrend. Der Rückzug aus Europa und der Verkauf von Opel an den heutigen Rivalen Stellantis sind Marksteine dieses Rückgangs. Mit der jetzt bekannt gegebenen engen Kooperation von Hyundai Motors und General Motors enstünde über Nacht eine neue Nummer 1 unter den weltgrößten Automobilkonzern, der sogar Toyota von der Spitze verdrängen würde.

Beide Konzerne haben große Probleme mit der Sparte Elektromobilität, GM verschiebt aus Kostengründen wichtige neue E-Modelle, Hyundai setzt verstärkt auf Hybrid-Technik. Damit wäre eine neue Runde im Fusionskarussell der automobilen Global Player angestoßen. Bezüglich der genauen Vereinbarungen und des substanziellen Umfangs etc. sind beide Konzerne wenig kommunikativ. Hyundai lässt lediglich konkret verlauten, dass seine Konzern-Kia nicht in die Kooperation eingebunden sein wird (de jure).

Laut Automobilwoche sind folgende Einzelheiten beachtenswert:

Fakt ist: Mit diesem Zusammenschluss der beiden Automobilgiganten werden die Karten am Weltmarkt neu gemischt.

Ihr gemeinsamer Absatz (inklusive Kia) übersteigt mit 13,5 Millionen (2023) jenen von Weltmarktführer Toyota (11,2 Millionen ) beträchtlich. Das wird nicht ohne Folgen bleiben, vor allem nicht für VW. In diesem Jahr peilt Hyundai mit der Luxusmarke Genesis 4,2 Millionen Autos an, Kia will 3,2 Millionen erreichen. Quantitative Absatzziele von GM sind nicht bekannt, im Finanz-und Ergebnisreich sollen die Vorjahresergebnisse gehalten werden.

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