Man scheint sich höheren Ortes wohl auf folgende Geschichte geeinigt zu haben: Ein paar besoffene Ukrainer hatten die Schnapsidee, die deutsche Gasversorgung aus Russland zu stoppen und die Nord-Stream-Pipelines in die Luft zu jagen. Selenskyj und die Amis wussten Bescheid, selbst die Niederländer. Und unsere Regierung? Hm. Chef Olaf wird sich kaum erinnern können.
♦ Die eigentliche Geschichte ist natürlich eine ganz andere: US-Präsident Joe Biden erklärte am 7. Februar 2022 in Anwesenheit von Bundeskanzler Olaf Scholz, die USA würden der Nord-Stream-2-Pipeline „ein Ende bereiten“ (Bundestag-Drucksache 20/11251) – sieben Monate später: Bumm. Seitdem ist die deutsche Wirtschaft schwer angeschlagen. Verfolgungsintensität der Täter und Hintermänner? Wie bei den Klimaklebern: Konsequenzen nicht vorgesehen.
♦ Nachdem inzwischen dreißig Milliarden deutsches Steuergeld an die Besuffskyjs in Kiew gezahlt wurden, meldet die FAS plötzlich: „Berlin kappt Militärhilfe: Kein neues Geld mehr für die Ukraine.“ Bravo, werden viele denken, Strafe muss sein, aber unsere Regierung ist nicht nachtragend, sie ist schlicht pleite.
♦ Es ist wohl ein ebenso bizarrer Zufall, dass ausgerechnet jetzt, wo die Story mit den saufenden Ukrainern durch die Gazetten rauscht, die Deutsche Gesellschaft für Ernährung rät, keinen Alkohol zu trinken. Lassen Sie Wein und Bier getrost auf dem Tisch, verehrte Leser (Wohlsein!), die DGE ist ein komischer Verein, der größtenteils vom Staat finanziert wird und bei dessen direktem Vorgänger einst Gesundheitsapostel Adolf H. (kein Alkohol, kein Fleisch, viel Strudel) Pate stand. Morgen empfiehlt der DGE wahrscheinlich, auf Salz zu verzichten, wie der neue Pate Karl L., der Salzlose.
♦ Haben wir etwa tatsächlich noch einen funktionierenden Rechtsstaat? Da wollen wir nicht voreilig sein. Zwar hob das Bundesverwaltungsgericht das Verbot der Zeitschrift Compact auf, aber solange der schamlose Eingriff in die Pressefreiheit durch Nancy Faeser (SPD), die sogar Jura studiert hat und sich also nicht durch Nichtwissen herausreden kann, keinerlei Konsequenzen für die Ministerin hat, bleiben doch Zweifel.
♦ Schon will Faeser „moderne Instrumente in der analogen wie digitalen Welt“ auf den Weg bringen, Wohnungsdurchsuchungen „verdeckt durchführen“ lassen und ähnliche Schweinereien. Natürlich nur, wenn „mutmaßlich ein Anschlag des internationalen Terrorismus geplant ist, der den Staat, das Leben oder die Freiheit von Bürgern oder Sachen von allgemeinem Interesse bedroht“. Aber das glaubt nicht mal mehr ein Ehrennadelträger der SPD, wenn er denn den Verstand einschaltet. Wir müssen ja nur nochmal das BKA-Bohei um die neuerdings „Kaiserreichsgruppe“ genannte Rollator-Gang Revue passieren lassen. Von ähnlich beherzten Einsätzen gegen Clans und islamistische Terroristen ist hingegen nichts Vergleichbares bekannt.
♦ Dazu passt, dass dem Bundeskriminalamt ein entscheidender Schlag gegen das ausufernde Verbrechen gelungen ist. Die fleißigen Ermittler konnten einen Rentner dingfest machen, der unsere beliebten Politiker bei Facebook als „respektlos“, „unfähig“, „ehrlos“ und „habgierig“ beschrieben hat. Unerhört! Sogar das Wort „Lügner“ soll verwendet worden sein. Wenigstens hat der Mann den ermittelnden Kriminalbeamten die Suche etwas erleichtert, indem er mit Klarnamen gepostet hat – aber Fahndungserfolg bleibt Fahndungserfolg. Wir gratulieren!
♦ Auch bezüglich der Migrantenkriminalität hat SPD-Nancy die Problemlösung gefunden: Messer dürfen nur noch bis zu einer Klingenlänge von sechs Zentimetern statt bisher zwölf mitgeführt werden. Was ist mit Macheten? Gibt’s überhaupt sechs Zentimeter kurze Macheten?
♦ Ist es nicht schön, dass viele sogenannte Flüchtlinge das Vertrauen in ihre Heimatländer nicht verloren haben und gerne dort Urlaub machen? Afghanen etwa müssen sich auch klimatisch nicht groß umstellen, Berlin wie Kabul melden angenehme 36 Grad. Und die Taliban sind anscheinend doch ganz nett, auch wenn in der Zeit steht, „Taliban verschleppen, inhaftieren, vergewaltigen und bedrohen Menschen, die für die internationalen Kräfte gearbeitet haben“ – vielleicht sollten die Journos mal die Urlauber befragen …
♦ Wie meinen? Afghanen fliehen nach Schland, weil sie angeblich mit dem Tode bedroht werden, urlauben dann da, wo sie angeblich mit dem Tode bedroht werden, können auch bei Schwerverbrechen nicht in ihre Heimat expediert werden, weil sie dort angeblich mit dem Tode bedroht werden. Das lassen Sie sich besser in einem SPD-, FDP-, Grünen- oder CDU-Bezirksbüro erklären.
♦ Sollte in Sachsen das letzte Stündlein der Pharisäer und Selbstgerechten zu schlagen beginnen? Insa rechnete aus: SPD bei fünf Prozent, Grüne bei fünf Prozent, FDP bei zwei Prozent. Gibt es diese himmlische Gerechtigkeit wirklich? Lasset uns beten …
♦ Inzwischen kommen immer mehr Funktionäre aus ihrer Komfortzone und reden Tacheles. So berichtet der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, von „zunehmender Gewalt in Arztpraxen, die von einer kleinen, aber größer werdenden Klientel ausgeht“. Natürlich kennt jeder diese mit Regierungshilfe immer größer werdende Klientel, es ist die gleiche, die Kranken- und Feuerwehrwagen angreift, und schon sind wir bei der FDP: Deren Justizminister Marco Buschmann, dessen größte Leistung vor der Geschichte zweifellos der jährliche Geschlechterwandel ist, will mit einer leichten Verschärfung des Strafrechts nicht nur Rettungskräfte, sondern auch Arztpraxen besser vor Anfeindungen und Gewalt schützen. Also er will. Aber er tut‘s nicht.
♦ Robert Habeck möchte sich „gerne in die Verantwortung nehmen lassen – für Deutschland, für meine Partei, für das Projekt, für die Demokratie“, merkelte er laut Bild, und die Journos übersetzen: Ja, ich will Kanzler werden. WiMi Robert leidet vermutlich an Dyskalkulie (Rechenschwäche), hat keinen Schimmer von grundlegenden wirtschaftlichen Zusammenhängen (was ist Insolvenz?), ist aber von seiner göttlichen Sendung (durch den Klimagott) überzeugt – all das täte mit einer Kanzlerschaft in Schland schon irgendwie zusammengehen. Nur könnten selbst seine treuesten Anhänger anmerken, Roberts Partei käme doch gerade mal auf 10 Prozent in den Umfragen. Aber das kann einen Dyskalkuliker eben nicht erschüttern.
♦ Unverständlich, dass unserem Gesundheitsminister Karl „Schmal“ Lauterbach noch kein Bundesverdienstkreuz im Gewande überreicht wurde. Gerade erst hat er eine „große internationale Studie“ aus der Tasche gezogen, die eindeutig zeigt, „dass insgesamt 182.000 Todesfälle an Covid durch Impfung (also ihn) verhindert werden konnten“. Wie? Die andere Studie aus Kanada, derzufolge „die Covid-Impfstoffe maßgeblich zur Übersterblichkeit beitragen“ und „die Impfungen keinen erkennbaren Nutzen“ böten, ist wahrscheinlich eine Fälschung. Oder?
♦ „Wahn“ und „Geilenkirchen“ – diese spaßigen Namen stehen für einen ernsten Zwischenfall, den das Territoriale Führungskommando der Bundeswehr meldet. Angeblich wurde ein Wasserpumpwerk auf der Kaserne angegriffen, wozu ein Kasernenzaun durchgetrennt worden sein soll. MAD und Staatsschutz haben sich der Sache angenommen. Wir tippen auf Linksextremisten. Mit etwas Glück waren‘s ja sogar Russen. Hauptsache keine Ukrainer …
♦ Der Witz der Woche: „Nach langem Ringen haben sich die Spitzen der Ampel-Regierung endlich auf einen Bundeshaushalt für das nächste Jahr geeinigt“ (Welt). Huahuahaha.
♦ Nichts ist mehr, wie es scheint. Opel gehört zu Stellantis, Pringles bald zu Mars – und zu wem gehört das Bündnis Sahra Wagenknecht?
Schönen Sonntag!
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