„Tessa“ Ganserer, M(in)dB, war ganz besonders schnell. Ganserer hat sich bereits zum frühestmöglichen Termin für die Änderung von Geschlechtseintrags und Vornamen angemeldet, morgens um 8.00 Uhr am Standesamt im niederbayerischen Zwiesel, wo sie als Bub geboren wurde. Denn: „Zur Menschenwürde und zum Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit gehört auch das Recht auf geschlechtliche Selbstbestimmung“, sagt die Bundesregierung. „Sei du selbst!“.
So einfach ist das. „Tessa“ ist zwar eine Person, die über einen Penis verfügt, der aber, so Ganserer, kein per se männliches Geschlechtsteil sei. Ganserer kämpft seit Jahren dafür, dass Menschen ihr Geschlecht selbst bestimmen können, auch ohne Operation. Also schonend. Ist doch prima, oder?
Das Selbstbestimmungsrecht erlaubt nun auch allen anderen Penisträgern, sich zur Frau zu erklären, ohne sich unters Messer zu legen. Damit ist im Grunde die Frauenquote, um die man sich allüberall so eifrig bemüht, doch obsolet geworden. Eine verdiente Rache von Männern?
Der Wegfall der Quote ist nicht bedauerlich, im Gegenteil, das ist ausdrücklich zu begrüßen. Die Quote verstieß schon immer gegen das Prinzip der Repräsentation und entsprach eher ständischem Denken, nämlich dass Frauen nur von Frauen vertreten werden können. Wir studieren ja täglich an der derzeitigen Regierung, dass Frau sein allein nicht reicht – Verstand und Können wären auch was Schönes.
Wenn aber Männer per Erklärung Frauen sein dürfen, macht eine Frauenquote keinen Sinn mehr. Jetzt könnte man also Merkmale wie Geschlecht, Hautfarbe. Migrationshintergrund endlich weglassen und auf die Suche nach den Besten gehen. (Was allerdings die deutsche Parteiendemokratie verhindern wird, dort konformt man sich hoch.) Wäre das schön!
Schlagender sind die jüngsten Beispiele aus dem Frauensport, etwa beim Boxen. Wir durften bei Olympia 2024 in Paris dabei zusehen, wie „Frauen“ mit auffällig männlicher Ausstattung physisch weniger begünstigte Frauen nach Strich und Faden verdroschen. Doch der Augenschein galt nichts. Wenn Goldmedaillengewinner Khelif behauptet, dass ersie eine Frau sei, dann muss das auch geglaubt werden. Ein Gen-Test, demzufolge Khelif nicht nur ein X-, sondern auch ein Y-Chromosom habe, sei, wird behauptet, „eine Erfindung des russisch unterwanderten, korrupten Boxverbandes.“ Doch Vince Ebert schließt scharf: „Nehmen wir also an, es existiert tatsächlich kein Gen-Test. Wie kann man aber dann sicher sein, dass Khelif zwei X-Chromosomen hat?“ Eben. Kann man nicht. Man muss es halt glauben.
Oder eben nicht: Khelif stammt, so wird gesagt, aus einem kleinen algerischen Dorf. In Algerien geht es, was Frauenrechte betrifft, überaus sittenstreng zu. Es ist daher äußerst unwahrscheinlich, dass sich eine algerische Frau halbnackt auf den Schultern eines Mannes sitzend zeigt. Was also blüht Khelif, wenn das entsprechende Bild in der Heimat die Runde macht? Öffentliche Züchtigung?
Wenn es noch eines Beweises bedurfte, dann ist es dieses Foto. Ganz offenbar ging es darum, den völlig dekadenten Westen – vorzuführen. Operation mit Bravour gelungen.
Die Lehre bleibt: Männer, die gegen Männer nicht konkurrenzfähig sind, deklarieren sich als Frauen. Das ist doch mal Gleichstellung im Wortsinn.
Es ist und bleibt ein Rätsel, warum sich die deutsche Regierung von einer kleinen Gruppe aggressiver „Aktivisten“ in diese Falle hat locken lassen. Seit wann diktieren Minderheiten, was als wahr gelten soll? Wahrheit ist doch nur ein Konstrukt, genauso wie das biologische Geschlecht. Und Fakten sind fies. Gell?