FDP-Vormann Christian Lindner schließe eine Regierungsbeteiligung seiner Partei unter Führung der Grünen aus. „Klar ist für mich eins: Noch mehr grün, also mit einem grünen Kanzler und einem grüneren Regierungsprogramm – das würde nicht zu uns passen“, sagte er am Sonntag der ARD.
Aber grüner als grün geht doch gar nicht. Mehr zu sagen als jetzt in der Ampel, in der Scholz roter Kanzler unter dem grünen Habeck ist und Lindner gelber Finanzminister unter dem grünen Habeck, hätte Habeck als grüner Kanzler auch nicht. Und dass mehr grün als grün nicht zur real existierenden FDP passen würde, halte ich für ein Gerücht. Das einzige, was zwischen einem Finanzminister Lindner und einem Kanzler Habeck stehen könnte, wäre die persönliche Eitelkeit. Aber selbst die überwinden in der Wolle gefärbte Berufspolitiker wie Lindner allemal, wenn’s ums Amt geht. Gelernt ist schließlich gelernt.
Die Berliner Republik bekommt keinen grünen Kanzler. Aber nicht, weil er Lindner zu grün wäre, sondern weil selbst immer mehr Leute, die den Grünen lange auf den Anti-Establishment- und Anti-Kriegs-Leim gingen, den Grünen nicht mehr grün sind.