Ines Laufer hat anhand der Daten der Kriminalstatistik sowie mit Hilfe von Informationen über Aufklärungsquoten und das kriminologische Dunkelfeld eine realistische Zahl der tatsächlichen Gewalt- und Vergewaltigungsopfer berechnet, die allein im letzten Jahr “Flüchtlingen” zuzurechnen sind.
Es war die Schlagzeile der letzten Wochen. Nachdem Anfang Dezember 2016 bekannt wurde, dass der mutmaßliche Vergewaltiger und Mörder von Marie L. in Freiburg ein afghanischer “Flüchtling” sei, begann bei Politikern und Medien ein wahrer Wettlauf um die besten Relativierungen und Warnungen, die Tat nicht zu für “Pauschalisierungen gegen Flüchtlinge” zu missbrauchen.
Solche Verbrechen hätte es schon immer gegeben und man könne nicht erwarten, dass sich “Flüchtlinge” in diesem Bereich anders verhielten als Deutsche. Der Mord in Freiburg sei eine tragische Ausnahme. Schließlich hieß es auf unzähligen medialen Kanälen: „Flüchtlinge sind nicht krimineller als Deutsche.“
Um diese These zu stützen, wurde neben dem Tübinger Kriminologen Jörg Kinzig auch der niedersächsische Landeschef des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BDK) Ulf Küch zitiert, der bereits seit Anfang des Jahres mit dieser Behauptung medial vertreten ist.
So berichtet die Berliner Zeitung im Anschluss an eine Talkshow bei Maischberger: “Bei Mord- und Sexualdelikten lässt sich überhaupt kein Unterschied ausmachen. Fakt ist und bleibt somit: Flüchtlinge sind nicht krimineller als Deutsche”. (***) (****)
Tatsächlich dürfte diese Aussage in höchstem Maß den Verstand all jener beleidigen, die sich ein wenig mit den täglichen Polizeimeldungen befassen und/oder mit den Meldungen über Verurteilungen. Denn dort sind “Flüchtlinge” ebenso wie Migranten allgemein überproportional vertreten, und das nicht erst seit letztem Jahr sondern bereits seit langem.
Die vergleichsweise enorme Anzahl an “Flüchtlingen”, die 2015 nach Deutschland einreisen durfte, hat den damit verbundenen, spürbar extremen Anstieg von Gewalt und Kriminalität – und zwar nicht nur der “Alltagskriminalität” sondern auch islamistischer Terrorgewalt – deutlicher als je zuvor sichtbar werden lassen. (***) (****)
Die Antworten von Politikern, Medien und “Experten” an Menschen, die seit Beginn der Flüchtlingskrise ihrer Sorge oder ihrem Unmut Ausdruck verleihen, auch über den deutlich wahrnehmbaren Anstieg von Vergewaltigungen, Gewaltkriminalität usw. durch “Flüchtlinge”, erschöpfen sich weitgehend in der Unterstellung, entweder “rechts”, “fremdenfeindlich”, “rassistisch” u.ä. zu sein oder alternativ an Wahrnehmungsstörungen zu leiden, wie der NDR exemplarisch zeigte. Dort hieß es: “Die tatsächliche Straffälligkeit von Flüchtlingen hat mit der Wahrnehmung vieler ängstlicher Bürger allerdings fast nichts zu tun.“
Wer aber behauptet, Flüchtlinge seien nicht krimineller als Deutsche, der muss das belegen können. Das ist nicht der Fall: Die “Experten” Kinzig und Küch bleiben die faktischen Beweise ihrer Aussage schuldig. Darum hat Ines Läufer gemeinsam mit einem Freund detailliert die entsprechenden Statistiken durchforscht, um jene Belege zu suchen.
Was man hingegen vorfindet, sind schlüssige Beweise des Gegenteils. Sie werden helfen, die zunehmende Verunsicherung im anhaltenden Migrantenstrom zu verstehen und zu begründen. (***)
Die Daten ergeben – ähnlich einem Puzzle – ein umfassendes Gesamtbild der Situation, in der wir uns in Deutschland durch die Flüchtlingskrise zur Zeit befinden. Dieses Bild gibt zu jeder genannten Eingangsfrage “Wie” und “Warum” eine Auskunft. Mit diesem Bild im Blick wird es vielleicht gelingen, die richtigen Antworten zu finden, die erlauben, eine konkrete Zukunftsprognose zu stellen.
Die ganze Darstellung finden Sie hier.
(***) Die Schaubilder sind eigene Anfertigungen der Autorin auf der Grundlage der PKS 2015 und der Veröffentlichung des Bundesjustizamtes zu den Verurteilungen 2014
(****) Grundlage für die Schaubilder der PKS 2015 ist die Tabelle 61 (Tatverdächtige nach Anlass des Aufenthaltes, hier zum Download: https://www.bka.de/DE/AktuelleInformationen/StatistikenLagebilder/PolizeilicheKriminalstatistik/PKS2015/Standardtabellen/standardtabellenTatverdaechtige.html); Asylbewerber im Schaubild = Asylbewerber plus abgelehnte Asylbewerber (Geduldete)
Ines Laufer schreibt seit mehr als 20 Jahren über Menschenrechtsverletzungen an Mädchen, gründete 1995 die erste Arbeitsgemeinschaft zum Thema „Genitalverstümmelung“ im Verein Terre des Femmes. Die Arbeit der AG koordinierte sie mehrere Jahre und baute sie schließlich zu einem von ihr geleiteten Fachreferat aus.