Tichys Einblick
Aber gewählt wird in den USA

In der Tagesschau hat Kamala Harris schon gewonnen

Kamala Harris’ wahrer Trumpf ist einfach ihr gutes Aussehen. Anders als beim adretten Auftritt von Baerbock kommen bei Harris eine berufliche Karriere und rhetorisches Können hinzu. Sie kann Donald Trump nicht in die Ecke manövrieren wie Hillary Clinton. Am Ende wird es keine Personenentscheidung.

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„Wenn Kamala Harris lacht“, bewundert Katrin Brand sie in den Tagesthemen, „dann verzieht sie nicht nur den Mund, sie röhrt, sie gluckst, sie lässt das Lachen aus dem Bauch aufsteigen bis zu ihren Augen. Sie lässt ihr ganzes Gesicht strahlen und ihren Körper beben.“ Dann die Brand’sche Wertung: „Ich finde das ansteckend. Die Republikaner nicht.“ Wie erstaunlich.

Brand weiter: „Sie (die Reps) zeigen in ihren Werbespots Bilder der lachenden Vizepräsidentin und machen sie als wiehernde linksextremistische Irre lächerlich. So ist das im US-Wahlkampf. Er ist hässlich und persönlich, man braucht ein dickes Fell …“

Als wäre Wahlkampf in Deutschland nicht hässlich und persönlich. Mit dem Unterschied, dass US-Medien das Hässliche und Persönliche auf allen Seiten wiedergeben, in Deutschland vor allem der ÖRR nur, wenn die „Falschen“ hässlich und persönlich sind. Bei den „Richtigen“ kann das Hässliche und Persönliche gegen die „Falschen“ gar nicht hässlich genug sein, wenn nötig schlechtern ÖRR-Leute nach.

Brand: „Kamala Harris wird gerade von einer großen Welle der Euphorie emporgehoben. Eine schwarze Frau als Präsidentin, das hätte es noch nie gegeben, und dann noch eine frühere Staatsanwältin, die einen verurteilten Straftäter an der Wahlurne besiegen könnte. Was für eine großartige Geschichte.“

Dass Harris keine Schwarze ist, sondern Tochter einer Tamilin, vernachlässigt Brand insofern zu Recht, dass Harris in den Medien als schwarze Frau ikonisiert wird. Aber das ist nicht nur ein Vorteil. Harris wird jene Schwarzen und Latinos nicht zurückholen können, die wegen der Wohlstandsverluste durch die Politik Washingtons ins Trump-Lager gewechselt sind.

Brand: „Um Kamala Harris führt kein Weg herum …, sie kann es, sie wird es können, sie wird es können müssen. Und ich freu‘ mich schon darauf, wie Harris … in ihrer ersten Fernsehdebatte den wütenden, düsteren, quengelnden Donald Trump einfach an die Wand knallt.“ Unter unabhängigem Journalismus stelle ich mir was anderes vor. Aber den gibt es nur mehr in neuen Medien.

Kamala Harris’ wahrer Trumpf ist einfach ihr gutes Aussehen. Anders als beim nur adretten Auftritt von Annalena Baerbock allein kommen bei Harris eine berufliche Karriere und rhetorisches Können hinzu. Sie kann Donald Trump nicht in die Ecke manövrieren wie Hillary Clinton.
Am Ende wird es keine Personenentscheidung. Die Zuwanderung bewegt in den USA (wie in Europa) die untere Mittelschicht und arbeitende Unterschicht emotional in ihrem gesunkenen Wohlstand und bei den niedrigen Löhnen rational am meisten.
Harris wird gegen Trump bei diesen Wählergruppen in den Swing-States und insgesamt nicht punkten können.

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