Tichys Einblick
Schrumpfung im Juni

Deutsche Exporte stürzen ab, Lieferungen nach China brechen um 10 Prozent ein

Ökonomen haben sich bestürzt über den plötzlichen Rückgang der deutschen Exporte geäußert. Die Lieferungen nach China sind in nur einem Monat um mehr als 10 Prozent eingebrochen.

picture alliance / blickwinkel/S. Ziese | Stefan Ziese

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) sanken die deutschen Gesamtausfuhren im Mai um 3,6 Prozent gegenüber April. Beobachter hatten dem Vernehmen nach nur mit einem Rückgang von etwa 1 Prozent gerechnet. Ein Großteil des Rückgangs scheint auf den sinkenden Handel Deutschlands mit China zurückzuführen zu sein, der in diesem Monat um 10,2 Prozent zurückging.

Durch den plötzlichen Rückgang blieben die USA das wichtigste Zielland für deutsche Exporte, obwohl die Lieferungen in dieses Land ebenfalls zurückgingen, und zwar um 2,9 Prozent.

Die Exporte in die EU-Mitgliedstaaten gingen um 2,5 Prozent zurück, während die Ausfuhren in das Vereinigte Königreich um 11,7 Prozent und in die Russische Föderation um fast 20 Prozent sanken. „Der Mai war kein guter Monat für die Exportwirtschaft“, sagt VP Bank Chefökonom Thomas Gitzel.

Auch der Gesamtwert der Einfuhren ging zurück: Im Mai kamen 6,6 Prozent weniger Waren in Deutschland an als im April. Wie üblich blieb China die größte Einzelquelle für importierte Waren, wobei der Gesamtwert dieser Einfuhren im Mai gegenüber April leicht anstieg.

Auch die Einfuhren aus den USA stiegen den Angaben zufolge im Mai um 4,6 Prozent. Die Einfuhren aus den EU-Mitgliedstaaten gingen deutlich zurück, und zwar um 8,9 Prozent im Vergleich zum April.

Wirtschaftswissenschaftler gehen davon aus, dass die deutsche Exportindustrie im Juni weiter geschrumpft ist, wobei ein Rückgang von etwa 1 Prozent angenommen wird.


Dieser Beitrag ist zuerst bei Brussels Signal erschienen.

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